Rausgeschmissen
Heute geht es mir also offiziell gut genug, um wieder nach Hause zu dürfen. Das ist einerseits toll, sehe ich es tatsächlich als Mut machendes Zeichen meiner wiedergewonnenen körperlichen Selbständigkeit und Funktion. Außerdem erlaubt es mir, meine Blumen zu gießen und den Briefkasten zu leeren – Beide müssen in räudigem Zustand sein.
Angst habe ich davor, aus einer Welt, in der ich freundlich umsorgt wurde, in der ich mich so oft wie nie von Herzen bedankt habe und in der mich so viele Leute wie im bisherigen Leben nicht nackt gesehen haben, zurückgeworfen zu werden in die böse Welt da draußen. Einen Vorgeschmack boten mir gestern ein armseliger Raucher auf der Cafétoilette und der Zwang, dort oben meinen Kuchen mit Geld bezahlen zu müssen. Umgebungsresistente Raucher und Geld an und für sich: Zwei Showstopper eines glücklichen Lebens.
Ab heute muss ich mich also wieder auf der Straße durch die garstigen Egos kämpfen, denen ihre Mitmenschen egal sind, die sich nicht für Sorgen und Wünsche anderer interessieren und die Kiez und Stadt nur als Kulisse für ihr so phantastisches Leben sehen und die ein oder andere Begegnung wird nicht angenehmer sein, als wenn mir jemand den Bauch aufschneidet. Wobei – das kann da draußen ja auch passieren. Ohne Narkose.