Neues vom Schlafbaum
  • Who Killed The World?

    Ich gehe ja eigentlich nicht ins Kino, wenn ich keine Hobbits sehen kann, wurde aber vielfach angehalten, Mad Max zu sehen und so tat ich es endlich gestern in einem kleinen Kino ohne 3D-Krams und Riesenleinwand. Das war eine große Freude, wenn nicht zu sagen das für mich beste und bewegendste Kinoerlebnis seit – das Geständnis muss sein – Final Fantasy damals 2001.

    Es gab von Anfang an unfassbare Action, kurze Pausen an der richtigen Stelle, Charakterentstehung währenddessen, die Bilder waren wild, Dialoge kaum vorhanden, es wurde gezeigt, was gezeigt werden sollte, erzählte sich nicht dumm und von selbst und es war auf nie gesehene Weise bombastisch.

    Ich könnte über einige CGI-Szenen meckern, wie als das erste Auto in die Stachelfalle flog, oder die Rothaarige in die Ferne blickte, oder über das Gewummmse aus dem Off beim Warten im Canyon, aber der Film bleibt ein Schauspiel, über das ich schon währenddessen dachte, dass ich sowas noch nie gesehen habe.

    Das ist damit eine klare Empfehlung für die wenigen, die den Film noch nicht sahen und ein Maßstab für alles, was die Micheal Bays dieser Welt in den nächsten Jahren ins Kino rotzen werden.

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  • Filmerkurzlager [erneut aktualisiert]

    Filmerpacklager

    Filmerpacklager

    Die Nacht auf den letzten Freitag war für mich ungewollt kurz, denn offenbar Babelsberger Filmemacher meinten, sie müssten diese nutzen, um auf dem Marktplatz vorm Balkon eine gewaltige Basisstation aufzubauen. Es wurde ein kleines Dorf aus großen, weißen Wohnwagen ohne jegliche Kennzeichnungen mit Versorgungswagen und allerlei ebenfalls komplett weißen Fahrzeugen mit ausländischen Nummernschildern. Wer viel Hollywoodfilme schaut, vermutete hinter dieser Ansammlung eher eine Ebola-quarantänestation oder Strategiebasis für einen Angriffskrieg, aber wer wochenlang in solchen Wohnwagen arbeitet, um Hollywoodfilme zu drehen, ist vielleicht der Grund für derlei Vermutungen. Ich war tatsächlich etwas beunruhigt, bis mit einem Cateringwagen das erste Fahrzeug mit Buchstaben drauf einfuhr.

    Es wurden schon mehrfach Filme in der Nachbarschaft gedreht, aber normalerweise werden vorher Zettel verteilt, beispielsweise damals bei „V wie Vendetta“, den ich nie sah, obwohl nicht nur die persönliche Verbundenheit ein Grund dafür gewesen wäre. Auch oder gerade hier hätte ein Zettel nicht geschadet, denn dann hätten verschiedene Nachbarn nicht bei der Polizei anrufen müssen, die daraufhin mit einem Auto über den Platz fuhr, um ihn ohne weitere Aktion wieder zu verlassen.

    Ich finde es zum Kotzen, wie das Filmpack hier einen Platz einnimmt, Anwohnern den Schlaf raubt, verhindert, dass ich morgen auf dem Markt Pasten kaufen kann und sich jetzt vermutlich Tagelang mit Festbeleuchtung und Security weiter unbeliebt macht. Leider kann ich den Film nicht aus diesen Gründen boykottieren, weil ich ihn eh nicht sehen werde.

    Wie ich heute sah, wird im verlassenen BVG-Gebäude am Kleistpark gedreht, also wird es wohl ein Film mit Hitler, vermutlich der von Spielberg mit Hanks. Mit einem Blick auf Stars werde ich aber sicher nicht besänftigt, denn anhand der auf dem Platz parkenden Autos ist das Lager eher für Ausstatter, Schnittassistenten und Praktikanten.

    Filmemacher – Würden die heute Nacht alle von Aliens entführt, fiele mir das jahrelang nicht auf.

     

    Aktualisiert am 15.11.14: Schon am Freitagabend war der Spuk plötzlich vorbei. Ich war vielleicht eine Stunde weg und als ich wiederkam war der Platz fast leer. Ich hätte beim besten Willen nicht gedacht, dass ein derartiger Aufriss für einen einzigen Arbeitstag gemacht wird. Warum vor unserem Haus jemand mit einer dicken Kamera mit Flutlicht Frauen gefilmt hat, habe ich nicht erfragt, aber ich bin froh, dass alle wieder weg sind.

    Filmemacher – Würden die alle von Aliens entführt, wäre das der sichere Tod aller Beteiligten, weil die sofort eine Doku darüber drehen und damit alle Energievorräte aussaugen würden.

     

    Aktualisiert am 27.11.14: War ja klar – Wenn die Scheißtypen mit ihren Wohnwagen den Autoverkehr auf der Glienicker Brücke stören, dann ist natürlich die Zeitung daExterner Link.

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  • Großes Kino

    Schon zum zweiten Mal in nur knapp über einem Monat war ich im Kino. Das ist enorm viel, aber vielleicht mache ich das auch generell mal wieder häufiger. Dieses Mal war es auch garnicht so kompliziert, denn die Frage des „wie?“ stellte sich nicht: Den Film gab es nur in 2D. Das „wo?“ habe ich dann schnell geklärt, indem ich Karten für das Event-Kino im Sony-Center gekauft habe. Zwar hätte man uns mit diesen fast nicht reingelassen, was angesichts von 4*90 Cent Gebühr eine Unverschämtheit war, aber dafür saßen wir dann in großen, bequemen Sesseln vor der größten Berliner Kinoleinwand der Welt.

    Das Kino hat uns sich, sein Klangsystem und seinen Projektor auch vor dem Film ganz lieb vorgestellt und so haben wir uns knapp drei Stunden ziemlich gut vertragen und zugeguckt, wie es uns „Django Unchained“ gezeigt hat.

    Der Film war übrigens überraschend gut, was zusätzlich überraschend war, weil wir schon davon ausgingen, dass er gut sein würde. Es gab tatsächlich weniger Brutalität als erwartet, dafür viel mehr Slapstick und eine breite Spanne von vermittelten Gefühlen mit einem verdammt guten Christoph Waltz. Wer ihn noch nicht geguckt hat, sollte es tun. Im Event-Kino möglichst nicht unter Reihe F und in anderen Kinos möglichst auf Englisch. Dann komme ich vielleicht sogar nochmal mit.

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  • Alles kaputt gemacht

    Da guckt man mal aus Versehen Fernsehen und plötzlich kommt im Dritten der beste norwegische Film, der je gedreht worden sein wird.

    Wir beide haben eine kurze, lebhafte Geschichte hinter uns: Nachdem ich den vor zwei Jahren im Kino gesehen habe, dann aus dem Netz mit selbst vom Englischen ins Deutsche übersetzten Untertiteln genoss, habe ich ihn seit gut einem Jahr als OmU auf DVD und jetzt hat er (der Film) es tatsächlich zu einer deutschen Synchronisation geschafft. Noch während der Streifen da läuft muss ich das hier schreiben, denn es ist haarsträubend, wie jemand auf die Idee kommen kann, den Film mit dieser drei?-Synchro dermaßen ins Lächerliche zu ziehen. Es ist erstaunlich, wie man nur durch Betonung und Stimmen einem Film jeder Stimmung berauben kann.

    Meine Güte, ich habe noch nie in meinem Leben etwas so schreckliches gehört.

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