Neues vom Schlafbaum
  • Weniger Gas

    Wo wir gerade bei Licht sind, weil ich just im Wohnzimmer von 22 auf 43 Watt umgerüstet habe, denn ja: Ich lasse tatsächlich derzeit zwei der drei Birnen in der neuen großen Lampe aus und deren große Größe ist daher ziemlich verschwendet, wie so vieles in diesem Zimmer.

    Also, wo wir gerade dabei sind, habe ich mal wieder gelesenExterner Link, dass es Streit über die Umrüstung von Gaslaternen in der Stadt gibt. Von denen gibt es ganz verschiedene und zunächst werde aktuell an Hauptstraßen die großen „Reihenfluter“ umgerüstet, bei denen tatsächlich die „Flut“ im Wort etwas weit hergeholt ist. Das soll man von mir aus ruhig machen, obwohl es sicherlich wie in meinem Zimmer auch in Berlin Sachen gibt, die man lieber ob der Lichtverhältnisse nicht erkennen sollte.

    Laut Artikel sind aber ab 2016 auch die Hängeleuchten in Gefahr, durch charakterloses und verlässlicheres Licht ersetzt zu werden und von einer solchen schrieb ich bereits nicht nur einmal.

    Ich fände es für meinen Schlaf grundsätzlich persönlich am besten, wenn die Lampe vor meinem Balkon durch etwas ersetzt würde, das Lichtemittieren eher als nachgelagerte Aufgabe versteht, also beispielsweise durch nichts. Andererseits habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, 2016 nicht mehr hier hinter der Laterne zu wohnen. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Politik diese LampenExterner Link (Deeplink von http://gaslicht-kultur.de/Gaslaternen.htmlExterner Link) wirklich austauschen will, weil sie so umweldfeindlich sind, oder aber, weil sie diesen praktischen Haken haben, an denen man prima jemanden aufknüpfen könnte.

  • Mehr Licht

    Sonntag Nacht bekam ich einen Rappel, mal wieder etwas normales zu tun, etwas in die Zukunft gerichtetes. Kann man sich nicht selbst ändern, muss man eben die Welt ändern, oder zumindest meine kleine Welt: mein Zimmer.

    Zunächst habe ich erstmal unser beider Alter synchronisiert, indem ich die Lichterkette von der Wand genommen und etwa drei Kilo Stofftiere luftdicht in den Keller verfrachtet habe. Die Karte von Mittelerde ist weg, beim Breakfast Club-Plakat bin ich mir noch nicht sicher, das „Boys Don’t Cry“-Poster muss mahnend bleiben. Auch der komische Deckenstrahler, der noch direkt aus einem Jugendzimmer der späten Achtziger stammte, musste weichen.

    Durch die Abstinenz der Stofftiere und die Entsorgung des seit langem mausetoten Efeus im Fensterkasten wurde sein wahres Elend deutlich: Hier muss frisches Weiß her.

    Am Montag habe ich also Lack besorgt, sowie unter dem üblichen Einsatz all meiner Pärchenignoranz eine neue Deckenlampe bei IKEA. Letztere war trotz Überkopfarbeit erstaunlich schnell angebracht. Ich bin mir aber noch unsicher, ob die Steigerung von 2*11 Watt Energiesparlampe auf 3*43 Watt Halogen meine winterlichen Glückshormone nicht massiv überfordert. Auch ist es sinnvoll, das ein oder andere im Zimmer lieber ob der Lichtverhältnisse nicht erkennen zu können.

    Das Lackieren des Fensterkastens geht eher schleppend voran: Nach zwei Nächten, die ich gezwungenermaßen ohne Rollo und im Lackgeruch, bzw. nach Lüften eiskalten Zimmer nach mehreren Stunden körperlicher Arbeit schlafen musste, mache ich erstmal eine Pause und überlege, wann ich den Rest streiche. Eigentlich müsste ich dann auch die Balkontür. Und den Heizkörper. Und Wand und Decke.

    Ob diese Renovierung jetzt wirklich zukunftsgerichtet ist, oder letztlich lediglich die Zementierung der Gefangenschaft in meiner Einzimmerwohnung, während die mit den Zweizimmernestern die Weibchen kriegen, wird rückblickend und nicht von mir entschieden werden. Fest steht: Es ist sehr sehr hell. Vielleicht sollte ich das Zimmer gleich weiß kacheln…

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  • Neustart

    Für den Preis von etwa fünf Erasmusstudentinnenmauerparkhehlerrädern durfte ich gestern Abend mein runderneuertes Fahrrad bei meinem Fahrradmann auslösen – nicht ohne mir Schimpfe anhören zu müssen, weil alles so „abgerockt“ gewesen sei. Es sei schier unglaublich, dass das Rad erst anderthalb Jahre alt sei. Über die Reparatur des Hinterrades und Antriebs hinaus konnte er sich nicht halten, auch Bremsbeläge und den ein oder anderen Zug auszutauschen, was ich gut finde, zeigt es doch, dass sich irgendjemand um mich sorgt.

    Das alte Hinterrad wurde mir zunächst auch noch einmal zwecks genauer Analyse vorgehalten. Wie währen der Fahrt die Achse brechen kann ist uns ebenso schleierhaft wie die Ursache der rausgebrochenen Speiche. Und die seitlich abgenutzte Felge – jaja, die Bremsbeläge, ich bin ein schlechter Mensch. Ob ich schwere Sachen transportiere (nur mich und maximal 20 Halbe Kindl) oder gern Bordsteine hochfahre (nein) – es sorgt sich wirklich jemand.

    Und überhaupt das Schaltauge und das Vorderlicht, der Kettenschutz… Ich bin auf meinen jährlichen Zahnarztbesuch (und der obligatorischen Nahelegung einer professionellen Zahnbehandlung), den ich mal langsam terminieren muss, nach diesem Verhör gut vorbereitet.

    Dafür habe ich jetzt ein fast neues Rad, mit dem ich wieder nach Geschmack beschleunigen, bremsen und schalten kann, denn das alles tue ich oft und meist gern. Auch dieses eigenartige Knacken, dessen Ursache ich nie fand, ist endlich weg. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass ich in die wesentlich günstigeren Vorgänger auch wesentlich Geld nachträglich investieren musste. Vielleicht muss ich auch nur besser drauf Acht geben und es nicht so oft im Regen stehen lassen. Dafür werde ich sorgen, weiß ich doch ganz gut wie es ist, nicht beachtet und im Regen stehengelassen…- Subtext Ende.

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  • Musikempfehlung: Trail of Dead

    Ein neuer Beitrag zu einer alten Tradition: Es gibt seit schon zwei Wochen eine neue Platte von Trail of Dead, die ich erst in diesen Tagen entdeckt habe, weil laut.de way hinter der Zeit sind. Denen fehlt auch noch immer eine Rezension der neuen Platte von Mono aus dem September.

    Zunächst bin ich erbost darüber, dass die Platte zwei Tage nach dem Konzert in Berlin rausgekommen ist, der Titel „Lost Tracks“ irgendwie nach Best oder Worst Of klang und ich deshalb nicht auf das Konzert gegangen bin. Konzerte, deren Inhalt man nicht kennt, sind mit Vorsicht zu genießen. Man will sich schließlich auch etwas feiern, wenn man das Gespielte erkennt und es tanzt sich besser, wenn man nicht gerade vollkommen Neues erlebt.

    Die Musik wirkt wie eine große Rolle Rückwärts: Was man auf der neuen Platte hören kann, klingt teilweise extrem wie früher™. „Up To Infinity“ zitiert „Totally Natural“ fast schon anmaßend und allgemein sind Spielweise und Tempo viel eher bei Source als bei Tao oder Century. Es gibt keine Hymnen, es gibt überwiegend Wände, es ist fast durchgehend schnell und es ist jederzeit großartig. Nach mehrmaligem Hören beklage ich noch die Gleichheit der Stücke, aber ich weiß, dass sich das geben wird. Es gibt Ecken und Kanten, die einzelne Lieder herausstechen lassen – wie beispielsweise das eben erwähnte oder vor allem „Catatonic“, welches wiederum Melodien aus der letzten Platte aufnimmt. Es besteht allgemein das Potential, dass von dieser Platte mal wieder ein einzelnes Lied über Jahre hinweg hängenbleibt und das ist richtig gut so. Ich würde mir in zwei Wochen gern ein Konzert anschauen, wenn ich die Lieder richtig kenne und mitmachen kann – gibt es aber nicht. Ich wäre auch gern bei „Up to Infinity“ ob des Textes mit offenem Mund stehengeblieben.
    2011 und 2009 habe ich darauf verzichtet, den folgenden Satz zu schreiben, aber dieses Jahr muss ich es tun: Ein Jahr mit einer Trail Of Dead-Platte muss nicht lange nach seiner besten Platte suchen.

    Dass die Platte in Hannover aufgenommen wurde „because it keeps us in the studio“, ist kurz vor symphatisch.

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