Per Definition
Normalerweise bin ich ja wenn es auf etwas ankommt eher immer zu spät, manchmal auch zu früh, niemals aber weiß ich, dass etwas passiert, wenn es tatsächlich passiert. So muss ich Ereignisse hin und wieder einfach definieren und tue das an dieser Stelle:
Ab heute ist Frühling. Zwar habe ich in letzter Zeit keinen Handschuh verloren, aber man muss offen sein für andere Zeichen des Winterendes. Das deutliche Zeichen ist die Sonne, die ja nun gefühlt monatelang nicht schien. Erst bin ich Sonntag früh zum ersten Mal in diesem Jahr bei Sonnenschein in ein Bett gegangen und heute Vormittag zeigte sie mir daheim, dass ich dieses Jahr dringend meine Fenster putzen muss.
Heute habe ich aber stattdessen erstmal mein Rad geputzt, denn das machte doch arge Geräusche und ließ seine eigentliche Rahmenfarbe langsam vor Dreck vergessen. Jetzt ist es wieder fröhlich schwarz und bereit für viele weitere Kilometer. Sogar einen neuen Fahrradständer habe ich heute gekauft, den ich allerdings nicht anbauen kann, weil ich den Stumpf des alten vor Dreck nicht abschrauben kann. So muss ich morgen also wieder zu meinem Fahrradmann zurück kriechen und gestehen, dass mein Vorlautes „schaffe ich selber“ heute nicht auf einer soliden Basis stand. Wenn der Fahrradständer dann dran ist, brauche ich nur noch jemanden, der meine Fenster putzt – sind ja nicht so viele.
Meine Blumenkästen habe ich auch schon vorbereitet und sie warten auf die neue Generation von Astern, Dahlien und selbstverständlich Ringelblumen, denn dieses Jahr habe ich mir wieder Blumensamen mit Namen besorgt anstelle dieser anonymen Mischung, die letztes Jahr eher die Vögel als mich beglückt hat. Vielleicht verzichte ich auf Sonnenblumen. Deren Reste haben mich heute echt ins Schwitzen gebracht.