Verflucht sei die Kirche
Wie bekannt ist mein Fahrrad kaputt und das fatale an diesem Satz ist der Präsens. Eigentlich nämlich wurde mir versprochen, dass das Fahrrad heute fertig sei, worauf ich mich sehr gefreut habe. Fünf Tage sind, trotz zum Glück teilweise alibigebenden Regens nämlich eine verdammt lange Zeit, die man sich ohne Rad hilflos und eingeschränkt fühlt. Zudem habe ich Muskelkater in den Füßen durch die selbstverordneten Fußmärsche zur oder von der Arbeit.
Wie immer, wenn ich mich auf etwas freue, ging auch die Rückgabe des reparierten Rades schief. Zwar wurde alles wie geplant bestellt, denn schwarze Felgen liegen nicht einfach im Lager, nur leider sollten die Komponenten aus Brandenburg kommen. Ich kann dem Fahrradmann nicht verdenken, dass er wie ich nicht daran gedacht hat, dass dort am Mittwoch die Reformation gefeiert wurde. Wer denkt in Berlin schon zu anderer Zeit als Ende Dezember an Feiertage? So ist das Rad – also das Hinterrad – noch irgendwo unterwegs oder noch garnicht verschickt, während das Rad – also meines – aufgebockt in der Werkstatt verharrt.
Die nächste Chance habe ich morgen Abend und ich versuche nach Kräften, mich nicht darauf zu freuen. Ich freue mich stattdessen auf eine weitere Amtszeit von Merkel und das Erstarken des Kapitalismus.