Neues vom Schlafbaum
  • Dauerhaft geschlossen

    Nein, es geht wider Erwarten nicht um mein Herz – das wäre zu naheliegend –, womit der mittlerweile gewohnte, depressive Anfangssatz eines Artikels schonmal abgehakt ist, nein es geht um meinen lieben Marktplatz vor der Tür, die Abkürzung für geleaste BMW, von der ich nach elf Jahren noch nicht immer weiß, was sie abkürzt. Erst vor kurzem überraschte mich ja der Bezirk mit dem Ersatz für die immer wieder nicht aufgestellten und etwas später gestohlenen Poller, die der 240Externer Link, bzw. 250Externer Link (so sprechen Verkehrsexperten, habe ich gehört…) Nachdruck verleihen sollten. Da die in der Regel erst 12 Stunden vorm nächsten Markt wieder aufgestellt werden, oder aus einem völlig anderen Grund, hat man heute zumindest an zwei der vier Einfahrten graue, etwas dickere Poller mindestens 20 Meter tief in den märkischen Sand betoniert, was mich alten Spießer irrsinnig freut. Ich schwöre, ich habe damit nichts zu tun.

    Die beiden anderen Einfahrten sind weiterhin mit der gewohnt defekten Schranke oder den üblichen Aufschließpollern nicht abgesperrt, aber vielleicht tut sich da ja auch noch etwas, damit die Abkürzer zukünftig wenigstens verlässlich über die Gehwege fahren müssen, um weiterhin abzukürzen. Ich werde mich nach diesen Umbauten auf jeden Fall die nächsten Tage auf den Balkon setzen und einige Stunden Unterricht in türkischen und arabischen Schimpfwörtern nehmen. Die kann man immer mal gebrauchen, wenn es mit dem Herzen zu arg ist.

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  • Vorübergehend geschlossen

    Momentaufnahme

    Momentaufnahme

    Sonntag früh wurde ich positiv überrascht, als ich den Marktplatz in meiner Nähe mal wieder autobefreit sah. Ich habe mich ja bereits oft genug darüber aufgeregt, dass die Schilder 241 und 250, die an den Eingängen (nicht Einfahrten) zum Platz aufgestellt sind, von Gott und der Welt ignoriert werden, was wiederum vom Bezirk ebenso behandelt wird. Noch immer ist es mir ein Rätsel, wofür dieser Weg eine Abkürzung sein soll und noch immer rege ich mich jedes Mal auf, wenn es zu Begegnungen zwischen Autofahrer und Fußgänger kommt, die der Autofahrer zwecks Masse zu gewinnen meint.

    Am Wochenende hat sich der Bezirk aber nicht lumpen lassen und mal wieder insgesamt acht Poller an drei Eingängen aufgestellt. Dieser Artikel gilt eigentlich nur als Notiz, damit ich in wenigen Wochen, wenn die ersten verbogen und die übrigen geklaut sind, zurückrechnen kann, wie kurz diese schöne Zeit mal wieder war, so wie alle anderen schönen Zeiten. Die Schranke am letzten Eingang ist übrigens weiterhin geöffnet, was bedeutet, dass die Automobilisten auf den Platz kommen, dann aber nicht wieder raus. Eigentlich müsste man nach der Einfahrt einfach die Schranke schließen, und das Pack damit in seinem Lieblingsort verhungern lassen.

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  • Zufallstreffer

    iRad

    iRad

    Ich habe heute eine nette junge Dame kennengelernt und das komplett zufällig. Das hätte ich ja nicht gedacht, dass es sowas in meinem Alter noch gibt. Gutaussehend, aus Polen (was ausdrücklich auf der Habenseite steht), sehr freundlich und es hat keine zehn Minuten gedauert, bis ich ihre Telefonnummer hatte. Vielleicht etwas jung, aber das ist ja in meinem Alter normal.

    Aber Finger von den Sektkorken:

    Sie ist nahe am Wasser gebaut, pleite, hört nicht auf, mich zu siezen und kann kein Fahrrad fahren. Letzteres hat sie heute als erstes bewiesen, in dem sie mir mit ihrem 35-Euro Mauerparkhehlerrad in der von mir bereits einmal angeprangerten verkehrsregelbefreiten Zone Eichhorn/Alte Potsdamer in mein zum Ausweichen schräggestelltes Vorderrad fuhr. Das mit dem Wasser und der Geldbefreiung fand ich dann im Laufe des Gesprächs heraus. Da sie mir von rechts hinter einem Pfeiler entgegengekommen ist und wir beide nicht langsam waren, ist die Schuldfrage einigermaßen geklärt. Dennoch hat mich mein großes Herz halbe-halbe machen lassen und ich hoffe, ich bekomme das Geld irgendwann, ohne dass sie dafür Organe spenden muss.

    Ich habe dann heute also mal Ausgleichssport zum Radfahren gemacht, indem ich das Rad 3,5 Kilometer durch die Stadt getragen habe. Das werde ich sicherlich morgen merken.

    Ich hätte sie gern unter anderen Umständen kennengelernt, was ich ihr vielleicht auch nochmal schreibe („danke für ihr Geld – ich hätte sie gern unter anderen Umständen kennengelernt.“ Ja, das ist total super…) denn wie gesagt: sie war nett. Außerdem hat sie diese Speichenklapperdinger am Rad (sieht man so etwas auf dem Bild), die ich früher auch hatte. Wer mir sagen kann, wie die hießen, kriegt nen Euro.

     

    Achso: Und das alles wäre nicht passiert, wenn ich heute nicht hätte arbeiten müssen!

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  • Brückenschlag

    Erneuerte Yorckbrücke

    Erneuerte Yorckbrücke

    Wenn jemand gefragt wird, was man an der Yorckstraße unter den Brücken dringend bräuchte, würde er Blitzer, Poller oder endlich wieder einen guten Chinaimbiss nennen, vielleicht auch – und damit wäre er schon nah an der Ursache dieses Textes – einen nicht lebensgefährlichen Übergang von Süden in den nun fast ein Jahr alten Park. Nicht einmal die, die dort mit offenen Augen seit Ewigkeiten in der erlaubten Geschwindigkeit und mit sechs Händen zum Zählen langgefahren sind, würden eine weitere Brücke nennen.

    Eine solche wurde aber irgendwann während meiner Urlaubsabwesenheit aufgestellt. Dabei handelt es sich um die Rekonstruktion der „Brücke 5“, die als erste der 30 Brücken „denkmalgrerecht“ erneuert wurdeExterner Link. Dass das angesichts der Kosten von 400k€ auch mit den übrigen jemals passieren wird, halte ich für ausgeschlossen, aber solange die mir beim Drunterherfahren nicht auf den Kopf fallen, ist mir das auch egal. Dafür werden einige offenbar demnächst beleuchtet, vielleicht auch die mit einem der schönsten Graffito der Stadt.

    Gedacht ist die Neue als Fußgängerüberweg zum bald existierenden südlichen Miniteil des Parks östlich der Anhalter Bahn. Meine derzeitigen Schwierigkeiten, mit dem Rad lebend von mir in den Park zu gelangen, werden damit akut nicht behoben, aber vielleicht genügt mir ja zukünftig auch der neue Park zum Verweilen. Oder ich nutze später den westlichen Teil, denn dieser Park wird ja nun wirklich riesig.

    Ich würde gern den ganzen Park noch in voller Pracht erleben, denn dass dieses Gelände nicht mehr Berlins größter Verschiebehof für geklaute Autos ist, sondern Menschen geöffnet wird, ist der bisher angenehmste Teil der Stadtentwicklung seit meiner Anwesenheit in dieser Stadt.

    Vielleicht geht man ja auch mal an die im Hintergrund sichtbare, bald dreißig Jahre alte BehelfsbrückeExterner Link des S-Bahnhofs. Das Verschwinden der dazugehörigen Treppe auf dem Gehweg wünsche ich mir schon immer.

    Ich fahre da auf jeden Fall morgen mal lang, zähle Brücken und wehe, es fehlt eine!

     

    Addendum: Ich erinnere mich noch daran, dass ich Ende des letzten Jahrtausends mal mit dem Auto meiner Ex diese Straße in Richtung SozialpalastExterner Link gefahren wurde und keine 400 Meter von meiner heutigen Wohnung gesagt habe, dass ich hier niemals wohnen wollen würde. Verrückte Welt.

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