Neues vom Schlafbaum
  • Ein Fest

    Deutschlandfest

    Deutschlandfest

    Ja, so feiert der Pöbel das Ereignis, über das ab morgen wieder ein Jahr lang in der Bildzeitung geschimpft wird:

    Mit Biergestank, Fakeindinanerkapellen, Gedränge, Taschendurchsuchungen, abgenutzten Deutschrockbands und den gleichen ollen Kramsständen, die jedes Wochenende woanders in der Stadt rumstehen. Alles natürlich gesponsert vom deutschesten aller Einheitssoftdrinks. Wer da nicht mitmacht, ist selber schuld (und macht sich höchst wahrscheinlich verdächtig).

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  • Für gute Laune

    Wenn dem Leser mal wieder alles auf den Geist geht und er sich irgendwie abreagieren muss, ohne jemandem wehzutun, habe ich eine neue, gute Idee: der Sei-wie-Leute-die-du-nicht-magst-Tag. Ich habe einen solchen heute ein wenig ausgelebt:

    Ich habe in einem Computerladen nach langer Diskussion nichts gekauft, weil meine absurden Sonderwünsche nicht erfüllt wurden.

    Ich habe ein LED-Rücklicht an mein Fahrrad gebaut, das auch beim Stehen leuchtet.

    Ich bin auf mehreren Rolltreppen stehengeblieben.

    Ich bin mit Rucksack durch die Gegend gelaufen, auch auf der Straße und ohne zu gucken.

    Ich habe für 8,70 Euro Pfand am Automaten weggebracht. Flasche für Flasche für Flasche…

    Ich habe mir bei Edeka, während mein Einkaufswagen mitten im Weg stand, jede einzelne Banane angeschaut (mit der Hand) um am Ende welche bei Aldi zu kaufen.

    Ich habe im Supermarkt knapp 8 Euro mit Karte bezahlt.

    Ich schreibe einen Blogeintrag, in dem ich das Wort „Portmonees“ benutze.

    Gleich fahr ich noch nach Mitte, bleibe zum Fotografieren auf dem Fahrradweg stehen und frage Leute vorm Brandenburger Tor, wo die Mauer ist.

    Die Liste kann man beliebig erweitern und eventuell durch verschiedene Utensilien würzen (Kinderwagen (Kür: für Zwillinge); Freundin, mit der man an der Kasse knutsch, obwohl man schon dran ist; drei verschiedene Portmonees für verschieden großes Geld, in denen aber am Ende doch zu wenig ist), aber das überlasse ich anderen, ich bin erstmal zufrieden.

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  • Mädels

    Jetzt geht das schon wieder los. Hört doch endlich auf, eure Hosen in die Stiefel zu stecken. Das sieht scheiße aus! Das sieht dieses Jahr scheiße aus, das sah letztes Jahr scheiße aus und das sah auch schon 1942 vor Stalingrad scheiße aus. Ihr habt darin Storchenbeine, hässliche Falten ums Knie und ihr könnt mir nicht erzählen, dass das irgendwelche Vorteile thermischer Art hat. Also, lasst es einfach!

    Aber eigentlich will ich mich garnicht beklagen: Meinem Empfinden von Ästhetik kam die diessommerliche großräumige Abkehr von Flip-Flops ja schon sehr entgegen. Dann will ich mal nochmal ruhig bleiben und ihr merkt euch das mit den Stiefeln vielleicht für den nächsten Winter, ok?

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  • Hauptstadtbewohner

    Beim Einkaufen hier in Berlin ist mir gerade schlimmes aufgefallen. Erstens hatte ich mit den Frauen im letzten Beitrag wirklich Recht. Was Kopenhagen ausmacht – jedenfalls das, in dem ich war – ist zum Beispiel komplett fehlende Tussihaftigkeit. Was Berlin ausmacht ist komplett fehlende Eleganz. Das muss man nicht bedauern, aber ich tue es.

    Zweitens: während in Kopenhagen die meisten Menschen (und da waren viel mehr auf engerem Raum) mit einem Blick durch die Gegend liefen, der sowas wie frohe Erwartung und geschäftige Freude ausdrückte, ist es hier mehr so Blick der sagen will: „kommma her, Kunde, dann zeig ick dir, wat ick von dir halte!“

    Ich hoffe, das liegt hier nur am Wetter.

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