Das Pferd in mir
Jetzt ist es also soweit: auch Kaisers und vielleicht Edeka wurden mit Fleisch beliefert, von dem man nicht ausschließen kann, dass es von ollen Kläppern stammt, die mühsam zu Fuß aus Rumänien nach Frankreich getrieben hat. Da auch ich alle paar Wochen mittags vom Kantinenessen gelangweilt mal auf die ganz billige Lasagne bei Reichelt zurückgreife, wenn auch nicht die tiefgekühlte, bin ich daher also jetzt unschuldiger Teil des Skandals.
Nun habe ich nichts gegen Pferde als solche. Sie haben seit mehreren tausend Jahren folgsam geholfen, in Kriegen Millionen von Menschen zu töten und heute sehen sie zumindest noch witzig aus, wenn sie am Olympiastadion oder im Fernsehen doof unter einem Reiter rumstehen, also warum soll ich sie nicht essen, wenn man sich so schlecht mit ihnen unterhalten kann?
Ich fühle mich auch garnicht getäuscht, weil ich beim Essen der Lasagne für einen absurd günstigen Preis noch nie darauf geschaut habe, welches fleischartige Material dort zwischen den nudelartigen Schichten angeboten wurde. Mir fallen viele andere Dinge ein, die mich kranker machen und ich kann nicht ausschließen, dass einige davon sogar in der Lasagne sind, daher bleibe ich hierbei ganz entspannt (und verzichte die nächsten Wochen auf die Lasagne).
Übrigens: Man kann nicht „Fertiglasagne“ sagen, ohne „Pferd“ zu sagen.