Wunderfußball
Es ist wohl die Überraschungsmannschaft der Saison, mit der absolut niemand gerechnet hätte. Mit überzeugend taktischer Defensivarbeit, teils erfrischendem Angriffsfußball und vor allem einem starken Kollektiv hat sich das Team vorbei an vielen Konkurrenten zum Weihnachtsfest den vierten Platz in der Tabelle absolut verdient. Herzlichen Glückwunsch also dem SC Paderborn. Der Stadt 20 Kilometer entfernt von meiner Heimat, in der ich so gut wie nie war, weil es keine Schnellstraße zu ihr und einfach keinen Grund gab.
Natürlich geht es in Wirklichkeit um Gladbach. Ich hab ja in meinen etwa 29 Jahren Fantum viel mitgemacht, aber dieses Jahr ist tatsächlich etwas besonderes: Fast abgestiegen, sensationell gerettet, Effenberg in die Wüste geschickt und dann ein unglaublicher Aufstieg zu einer überwiegend mittelmäßig, selten sensationell spielenden Truppe, der plötzlich fast alles gelingt und damit viel, viel mehr als früher und die damit hin und wieder sogar dafür sorgt, dass über sie zwei oder drei Minuten im Doppelpass geredet wird. Wir (denn natürlich habe ich nie die Mitgliedschaft gekündigt) haben jetzt 33 Punkte und damit fehlen nur noch drei zum Endstand letzte Saison. Ich denke, dass damit – trotz Verweis auf Frankfurt – der Klassenerhalt so gut wie feststeht, es also in der Rückrunde nur noch – aber eben nicht total weit – abwärts gehen kann, aber das ist ja egal.
Wer hätte gedacht, dass soviel Aufschwung einmal beim kleinen Mann ankommen wird? Der Rest der Liga und des Lebens wird sich an diesem Erfolg messen müssen.