Alles Käse mit der Askese
Wenn sich die guten, kleinen Jungs im Darm ein paar ihrer bösen Kumpels eingeladen haben und der Herr des Hauses deshalb seit Tagen Schmerzen hat, die ihn hin und wieder Frauen verstehen lassen und er dann heute auch noch gesagt bekommt, er dürfe keine feste Nahrung zu sich nehmen, was ihn nicht besonders beeindruckte, weil er sich eh schon fast zwei Tage so verhalten hat, dann ist das grundsätzlich erst einmal nur bedauerlich, aber nicht mehr. Ich verzichte auf Mitleid so gern wie auf Häme.
Jetzt stehe ich aber da und muss mir überlegen, wie ich flüssigerweise ein paar Kalorien und Ballaststoffe in mich reinbekomme, denn nur Antibiotika allein reichen nicht. Das habe ich eben bemerkt, als ich noch wenigstens eine halbe Stunde Radsport betreiben wollte und auf dem Rückweg all meine Erfahrung aus nächtlichen Trunkenheitsfahrten brauchte.
Ich habe mich zunächst einmal für Sojagetränke entschieden – die sind verträglich, auch für Umwelt und Gewissen und helfen etwas weiter, aber ein Dauerzustand kann das nicht sein. Insbesondere, weil ich, der ich normalerweise ohne jegliche nahrungstechnische Abwechslung durchs Leben komme, ja seit Monaten eigentlich nur von Spaghetti, Pizza und Döner lebe, seit der Nachricht heute Vormittag bei jedem Geruch, bei jedem Vorbeikommen an einem beliebigen Imbiss, ja sogar bei Liedern über Essen tierisch Bock drauf bekomme. Boah, jetzt Thunfisch, ey.