Musikempfehlung: Efterklang
Man entdeckt ja im Alter nicht mehr soviel Neues, daher ist es umso ärgerlicher, wenn man das Naheliegende nicht rechtzeitig wertschätzt. Die neue Platte von Efterklang kam erstaunlich schnell nach ihrer (auch) in der Volksbühne angekündigten Auszeit und nach ein, zwei mittelmäßigen Kritiken habe ich der neuen Platte leider aufgrund von Zeitknappheit und Misstrauen nicht gleich die nötige Aufmerksamkeit gegeben. Es hieß, sie hätten sich in ihrer Suche nach Field Recordings verheddert und klängen zusehends wie Coldplay. Das zu glauben war ein Fehler.
Die neue Platte ist anders: Sie ist ruhig, weniger dynamisch, in keiner Weise pompös. Aber auch ohne die massive Instrumentierung, sondern genau pointiert weiß sie trotzdem zu fesseln und woher die genutzten Klänge stammen ist mir wumpe. Es bleibt großartiger, sehr spannender und sehr melancholischer Pop, der einen nicht einfach loslässt. Details wie unnötige Ausblendungen beiseite: Diese Platte wird mich durch den Winter begleiten und trotzdem bin ich nicht traurig, dass ich gestern aus Gründen nicht erneut dafür in der Volksbühne war: Ich war noch nicht bereit, die Platte live zu hören.