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2/2 Musikempfehlungen
Ich kombiniere mal meine Aussagen zu zwei Platten, die diese Woche rausgekommen sind in einem Artikel, denn beide haben ein paar Gemeinsamkeiten:
Sie sind beide gut aber nicht total super. Sie sind beide besser als die bisherigen Platten der jeweiligen Verursacher und sie sind beide von Leuten, die keine Sau kennt.
Die erste ist „Junior“ von Kaki King. Die gute Frau spielt sehr ungewöhnlich und verdammt gut Gitarre und daher waren die ersten zwei Platten auch komplett Instrumental und boten schöne, entspannte, teils ergreifende Vordergrunddudelmusik. Auf der letzten wurde hin und wieder gesungen, was ein Schritt nach vorne war und unter anderem für einen Platz da sorgte. Jetzt wird fast in jedem Lied gesungen. Das macht es einmal schwieriger, mit der gewissen Seichtigkeit einiger Lieder klarzukommen, andererseits erhöht es den Ausdruck sehr stark, was auch immer das bedeutet. Gitarre gespielt wird noch immer, wichtiger ist aber der Beweis, dass gute Songwriterinnen nicht zwangsweise aus Skandinavien kommen müssen.
Wo wir bei der zweiten Platte wären. Efterklang habe ich letzten Sommer in Kopenhagen als die schlechtaussehenste Popband der Welt kennengelernt, aber die Musik war sehr interessant. Chorgesang, eine Unzahl an verschiedenen Instrumenten und komplizierte Songstrukturen machten sie zur besten Band, die man nicht auf einem Festival sehen will. Das haben die Jungs nun eingesehen und mit „Magic Chairs“ eine Platte gemacht, die wesentlich eingängiger und popiger ist. Viele Lieder hat man beim ersten Mal im Ohr, aber auch nach dem zehnten Hören gibt es noch immer etwas zu entdecken. Chorgesang und Instrumentenvielfalt sind noch da, aber erstmals über eine ganze Platte hinweg erträglich. Und das ist gut so.