Auseinandergelebt
Es beginnt mit Leidenschaft und man lässt alles andere liegen, nur um Zeit miteinander verbringen zu können. Lang bereitet diese Zeit große Freude, man will nicht ohne und es ist einem egal, was die anderen darüber denken. Irgendwann wird alles Routine und der Spaß lässt nach. Man hat alles gesehen, vielleicht mit Ausnahme einiger unheimlicher, dunkler Höhlen und dann erliegt man dem Bedürfnis, alles fallenzulassen und seine Zeit zukünftig anders zu verbringen. Selbst Geschenke können einen nicht erweichen.
Dann rafft man sich nochmal auf – man feiert zusammen ein besondere Ereignis, es gibt Neues zu entdecken, plötzlich ist alles wieder spannend aber es ist doch nicht mehr wie früher und sehr viel schneller als beim ersten Mal kommt man wieder zu dem Ergebnis, dass es miteinander nicht mehr funktioniert. Noch ein weiteres Mal lässt man sich erweichen. Man sieht, dass sich das Gegenüber wirklich Mühe gibt und es rührt einen eine Weile, aber es genügt nicht, auch wenn alles viel einfacher scheint als früher. Man hat sich zu weit auseinandergelebt, man ist zu erwachsen geworden.
Dann kommt der Punkt, an dem man gute Ausreden findet, warum man nicht mehr zusammen feiert und man sich endgültig überlegt, den anderen liegen zu lassen, auch wenn es etwas wehtut.
Und darum spiele ich trotz neuem Addon nicht mehr WoW.