Neues vom Schlafbaum
  • Alte Nummer

    Noch immer juckt die Veränderung in mir, die vom neuen MacBook oder der vorgemachten Sportbegeisterung nicht getötet werden konnte. Die einen werden zur Veränderung gezwungen, die anderen scheuen sie aus Furcht vor der Gewissheit über die Gründe des Veränderungswunsches, oder anders gesagt:

    Mein Projekt „Berlin“ ist gescheitert, aber ein anderer Ort wird mir lachend zeigen, dass der Grund dafür mit mir mitgezogen ist.

    Drum bleibe ich hier, schiebe alle Sorgen auf die Oberflächlichkeit, Egozentrik und Anonymität, aus denen diese Stadt besteht und verändere lieber meine monatlichen Ausgaben, denn das Geld ist ja bekanntlich mein allergrößtes Problem. Das Projekt „neue Telefonanbieter“ neigt sich der Fertigstellung und so bin ich ortsgebunden bei Kabel Deutschland und mobil bei Aldi gelandet. Ich spare dadurch nach anfänglichen Mehrkosten mit der Zeit etwas und kann trotzdem mehr telefonieren, wenn ich wüsste, mit wem. Diese Ersparnis ist nicht groß, aber im Gegensatz zu den abgewehrten Berliner Stadtwerksversuchen kalkulierbar und eine Weile habe ich mich sogar richtig gefragt gefühlt, als o2 mich händeringend zum Bleiben überreden wollte.

    Anschluss, Rufnummernübernahme und Papierkrams klappten auch relativ problemlos, sodass ich eine Weile den Haken gesucht habe. Den habe ich jetzt auch gefunden: Dieses Wochenende bin ich auf dem Handy nicht… ach, wem erzähle ich das überhaupt?

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  • Hauptsache gesund

    Ganz Berlin scheint derzeit krank zu sein, auf jeden Fall höre ich von vielen Seiten Klagen, dass ganze Abteilungen fehlen und auch auf den Straßen scheint nicht soviel los zu sein wie gewohnt.

    Bei uns auf der Arbeit sind eigentlich alle fit, aber durch wen soll ein Informatiker schon grippekrank werden, wenn dafür eine Tröpfcheninfektion von Nöten ist?

    Dabei habe ich mir in den letzten Wochen alle Mühe gegeben: die Nächte zu Tagen gemacht (aber das eben auch viel zu oft allein), öffentliche Verkehrsmittel benutzt und ungewaschenes Gemüse gegessen. Gereicht hat es nur zu einem Tag Halsschmerzen in der letzten Woche, beziehungsweise zu ein paar Tagen, von denen nur einer schlimm war.

    Vielleicht muss ich das Wohlfühlklima in der Wohnung etwas ändern. Angesichts der Tatsache, dass auf meinem Heizungszähler schon fast soviele Balken verdunst sind, wie im ganzen letzten Abrechnungszeitraum und der Stromverbrauch durch volle Badewannen auch absurd gestiegen ist, sollte ich mal wieder Sarrazins TippsExterner Link beherzigen, die Heizung ausdrehen und unter der Dusche ein paar Lagen Kleidung anlassen. Dann werde ich vielleicht noch immer nicht krank, aber auch nicht arm.

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  • Wetterbericht

    Frühling

    Frühling

    Ich habe gestern beim Radfahren meinen rechten Handschuh verloren, streng genommen sogar meine rechten Handschuhe. Das passiert mir jedes Jahr, weshalb ich auch schon vor einigen davon darauf umgestiegen bin, 50 Cent-Gartenhandschuhe zu tragen, um den Verlust in Grenzen zu halten. Was das ganze zur Meldung macht, ist die Tatsache, dass der Verlust des rechten Handschuhs traditionell das Ende des Winters bedeutet und wenn man sich das Wetter heute so anschaut, könnte ich damit auch dieses Jahr Recht behalten.

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  • Reisetagebuch

    Es waren Sachzwänge, die mich im Dezember dreimal zwangen, entgegen meiner Überzeugung, mich nicht weiter zu bewegen, als das Fahrrad trägt, in die Heimat und zurück zu fahren. Statt Rad wagte ich es, die Bahn zu nehmen, ob wohl die ja selbst eindringlich davor gewarnt hat. Letzte Woche habe ich noch groß getönt, dass alles garnicht schlimm gewesen sei, aber jetzt muss ich mir doch einmal die Geschehnisse von der Seele schreiben, damit ich mich nicht mehr ärgere.

    Alle drei Fahrten habe ich direkt am Tag der Veröffentlichung des Winterfahrplans über das Internet bestellt, was möglicherweise in weniger als einer Stunde funktioniert hat – ich weiß es schon nicht mehr. Bei zwei Fahrten konnte ich keine Reservierung dazu buchen: dieses war über knapp fünf Wochen „derzeit nicht möglich“. Kurz vor der Fahrt ging es dann doch für den doppelten Preis und so kam ich insgesamt auf 228 Euro für dreimal hin und zurück, halb ICE, halb IC.

    Die erste Hinfahrt mit ICE verlieft sorgenfrei mit Sitzplatz und nur 20 Minuten Verspätung. Die Rückfahrt mit IC war schwieriger, weil es den Wagen nicht gab, in dem meine Reservierung gewesen wäre. Trotzdem finde ich einen Sitzplatz und sitze auch ordentlich. Ich hole mir einen Stempel im Startbahnhof und 4,50 Euro im Zielbahnhof zurück. Verspätung unwesentlich.

    Die zweite Hinfahrt habe ich Glück, denn obwohl statt des erwarteten ICs ein Zug mit Museumswagen und ausschließlich auf 45 Grad geheizten Abteilen heranfährt, finde ich einen Sitzplatz, auf dem zufällig die Nummer meiner Reservierung steht. Vielen anderen geht es nicht so, aber das ist mir egal. Wir sind fast pünktlich und haben alle überlebt, obwohl ein herrenloser, kleiner, blauer Koffer an Bord war.

    Die letzte Reise war etwas stressiger. Der Zug ist schon in Berlin 10 Minuten zu spät, weil schon am Ostbahnhof versucht wurde, alle Passagiere der drei ausgefallenen Züge vom Vormittag mit aufzunehmen, obwohl unser Zug nur halb so lang ist wie üblich. Ich habe Glück, dass es meinen Wagen, meinen Platz und eine nette, junge Dame gibt, die diesen auch frei macht. Dafür gibt es für sie Schokolade. Vor Wolfsburg liegt dann ein anderer Zug auf der Strecke, so fahren wir über das schöne Stendal, wo dann die Oberleitung eingefroren ist und der Güterzug, der diese für uns freimachen soll vor uns liegenbleibt. Ab Hannover hat sich die Lage normalisiert und wir kommen daher auf nur 226 Minuten Verspätung. Die Stimmung im Zug war gut, es hat sich die ganze Zeit kein Schaffner blicken lassen. Die letzte, soeben beendete Rückfahrt war anders: Dieses Mal gab es meinen Wagen nicht, der Zug hatte schon in Bielefeld 20 Minuten Verspätung und nachdem ich bis Hannover gestanden habe, fand ich einen Platz im Speisewagen, wo ich gezwungen wurde, einen Kaffee zu trinken, zu dem ich dem Kellner noch 10 Cent Trinkgeld für seinen Mut gegeben habe. In Berlin waren es dann 45 Minuten, aber das ist ja fast erträglich.

    Morgen geht es ins Reisezentrum, Geld zurückholen. Ich rechne mit 22 Euro, sonst gibt es Ärger. Was Ärger ist, weiß ich ja jetzt.

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