Sprache – Neues vom Schlafbaum http://127.0.0.1:81/blog Thu, 03 Jan 2013 03:11:02 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.8.6 Die aktuelle Schrippensituation http://127.0.0.1:81/blog/2013/01/die-schrippensituation-2/ Wed, 02 Jan 2013 22:32:08 +0000 http://www.schlafbaum.de/?p=4134 Die Medien scheinen unsere jahresendliche Langeweile mit Berichten über Schrippen, zerstreuen zu wollen, wobei es eigentlich ja der niedliche Thierse war, der nie Nachricht verursacht hat, da er aus Versehen meinte, er müsste einer Zeitung etwas winziges und richtiges sagen, an dem man sich seit dem massiv anstößt.
Die Schwaben haben sogleich reagiert, in dem sie klarstellten, dass wer zahlt auch bestimmt, wie Backwaren zu heißen haben und spätestens damit wurde es absurd. Backwaren sind im Laden meist mit einem Schild korrekt beschriftet, welches man einfach ablesen kann, egal wie teuer die Eigentumswohnung ist. Das gebietet der Respekt vor denen, die zuerst da waren (und wenn auch vielleicht nur wenige Monate oder Jahre).
Ich persönlich sage zu Brötchen schon seit ich hier lebe „Schrippen“, wenn auch streng genommen weil ich dazu erzogen wurde: Bei meinen ersten Berlinbesuchen gab es einfach keine Angestellten in Bäckereien, die das Wort „Brötchen“ kannten – die hier aus der Ferne hingezogenen hatten es hier nie gehört und die hier geborenen hatten es zu Recht nicht nötig. Ich wäre verhungert, hätte ich mich nicht von ihren verwirrten Blicken lehren lassen. Ebenso esse ich Bouletten und wenn ich dort jemand interessanten vermuten würde, würde ich auch in der Stampe um die Ecke mal eine Molle trinken. Auch habe ich diversen Leuten in den letzten Tagen ein „jesundet Neuet“ gewünscht, denn ich war nunmal nicht zuerst da (und hatte damals auch kein Geld). Wenn es jemand anderes aber anders macht, wird die Welt nicht untergehen. Die Welt geht unter, wenn Clubs dichtmachen müssen, weil neue Nachbarn klagen, denn das ist wahrhaftig ekelhaft provinziell.
Warum Thierses Aussage so einen Wind erzeugt hat, kann ich mir also nicht erklären. Erst Recht nicht angesichts der Tatsache, dass eine Hamburger Bäckereikettefabrik die Stadt nicht nur mit Filialleitern auf 400 Euro-Basis überschwemmt, sondern auch mit Läden, in denen es nicht nur unverhohlen Brötchen, sondern auch Berliner (2 für 99 Cent – hole ich zugegeben gern) zu kaufen gibt. Aber das ist ja vom 400 Euro-Job auch nur noch ein ganz kleiner Schritt.

Dieser Artikel steht in keinem Zusammenhang zu einem ähnlich betitelten, sondern zeigt lediglich nach all den Blogjahren auftretende Phantasielosigkeit.

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