Spießertum – Neues vom Schlafbaum http://127.0.0.1:81/blog Tue, 12 Aug 2014 20:02:25 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.8.6 Maximale Poller http://127.0.0.1:81/blog/2014/08/maximale-poller/ Tue, 12 Aug 2014 20:02:25 +0000 http://schlafbaum.de/?p=5320

Maximale Poller

Das Thema, bei dem ich mich immer über mich ärgere, weil ich mich darüber ärgere hat während meines Urlaubs ein neues Kapitel aufgeschlagen. Möglicherweise aufgrund der auch von der Polizei gesammelten Erfahrung an den zwei Wochenenden mit Vollsperrung der Yorckstraße oder Beschwerden genervter Bürger (ich war es nicht – ich schwöre), hat jemand abseits der drei schon länger nicht mehr zerstörten Poller zur Sperrung der Fußgängerzone jetzt auch zwei vor den Gehweg gepflanzt, sodass es derzeit tatsächlich keinen Ausweg für die von Norden kommenden, illegalen Abkürzer mehr gibt. Manchmal des Nachts höre ich ihr leises Fluchen, manchmal sehe ich jemanden noch verzweifelt zwei Runden drehen, bevor er aufgibt und über die Straße dorthin fährt, wo er längst wäre, wenn er sich nicht für total clever gehalten hätte. Meine Vermutung, dass viele auf ihr Navi reinfallen, kann übrigens nicht mehr so sehr stimmen. Google immerhin verlängert mittlerweile nicht mehr die Crelle bis auf die Manstein und auch wenn es bei Apple noch eine Straße ist, führt die Routenberechnung sauber drum herum. Es ist also doch einfach Dreistigkeit.
Eigentlich dürfte auch gar niemand mehr auf den Platz kommen, denn im Norden sind mal wieder frische Aufschließpoller angekommen und ich bin gespannt, ob sie den Herbst miterleben.

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Die Spur der Faulheit http://127.0.0.1:81/blog/2014/03/die-spur-der-faulheit/ Wed, 05 Mar 2014 17:06:03 +0000 http://schlafbaum.de/?p=4963

Weg der Faulen

Bevor vor bald vier Jahren die Ente in unserem Hof verschwunden wurde, woran angeblich nicht die damalige Kinderarmut im Haus, sondern der Ente strukturelle Integrität schuld gewesen sein soll, sah dieser Teil des Hofs ganz hübsch aus. Nach der letzten Mieterhöhung, nicht zuletzt begründet durch das „aufwändig gestaltete Umfeld“ des Hauses, wurden auf dem nun entenfreie Gelände über zwei Jahre hinweg Grassaatversuche unternommen, die zwar in Wandnähe zu grasähnlichem Bewuchs führten, Richtung Weg aber offenbar nicht genügten, der Verwüstung Einhalt zu gebieten. Zu Beginn war das schwierige Stück sogar abgesperrt, aber das half auch nur wenig.
Seit die Absperrung abgerissen wurde, fragte ich mich als naives, Gesetzen des Zusammenlebens und der Vernunft folgendes Schaf, woran der Wuchs scheiterte und tatsächlich kam mir die Erleuchtung erst in diesem kurzen Winter, der Fußspuren im dort liegenden Schnee offenbarte. Da war es mir klar: Das faule Berliner ismirdochejal-Pack nutzt das rasenfreie Stück, um bei jedem Passieren der Stelle nach Pythagoras knapp einen Meter zehn Strecke zu sparen.
Da muss man erstmal drauf kommen, aber um aus purer Gleichgültigkeit, Egozentrik und Ignoranz zwei Schritte Weg auf Kosten eines hässlichen Innenhofs zu sparen, bin ich wesentlich zu wenig Berliner. Da sind selbst die Touristen und Neubewohner von Neukölln und anderen In-Bezirken schon wesentlich näher dran, wie man an dem von ihnen aufwändig gestalteten Umfeld erkennen kann, wann immer man dort sein muss. Für mich wird es hingegen langsam Zeit, in eine Kleinstadt mit aufmerksamen Nachbarn zu ziehen und ist dort bisher kein aufmerksamer Nachbar, so gibt es ihn dann.

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Wege gebahnt http://127.0.0.1:81/blog/2013/08/wege-gebahnt/ Mon, 19 Aug 2013 19:14:01 +0000 http://schlafbaum.de/?p=4655

Umgepollert

Es hat keine zehn Monate gedauert, bis sich der motorisierte Individualverkehr bei mir am Platz wiedergeholt hat, was er irrsinnigerweise verspricht: Freiheit. Wie kann man auch jemandem verbieten, durch eine Fußgängerzone zu fahren? Wir sind hier nicht in Russland. Oder China, nein eigentlich glaube ich nicht, dass sich jemand in einem der Länder an Verkehrsregeln hält.
Die einst eingemauerten Poller mussten relativ schnell feststellen, wer hier in der Stadt das Sagen hat. Eines lauten Marktsamstages war der mittlere Poller durch ein Leasingfahrzeug ersetzt. Hin und wieder wurde er nach dem Markt wieder eingesetzt, es ist eh eine Frage, wie man ihn aus dem Beton graben konnte. Einige Wochen später war er weg und wurde vermutlich als Altmetall verkauft. Dem nächsten Poller ging es vor wenigen Wochen an den Kragen. Da war das Loch offenbar für irgendein dickes Ding noch zu eng und musste geweitet werden. Damit führt er den Rest seines Daseins eher in der Horizontale.
Die Schranke an der anderen Zufahrt ist längst mehrfach angefahren, zwei junge Bäume auf dem Platz wurden gefällt und die nördliche Zufahrt ist eh längst frei, weil die portablen Poller dort geklaut wurden.
Und direkt in diese Nachbarschaft will der Bezirk einen neuen Park bauen, womit der Markt dann wohl seine Fläche massiv erweitern kann. Ich schaue weiter zu, denn der Bezirk tut es auch.

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Dauerhaft geschlossen http://127.0.0.1:81/blog/2012/10/dauerhaft-geschlossen/ Fri, 26 Oct 2012 17:44:13 +0000 http://www.schlafbaum.de/?p=3944 Nein, es geht wider Erwarten nicht um mein Herz – das wäre zu naheliegend –, womit der mittlerweile gewohnte, depressive Anfangssatz eines Artikels schonmal abgehakt ist, nein es geht um meinen lieben Marktplatz vor der Tür, die Abkürzung für geleaste BMW, von der ich nach elf Jahren noch nicht immer weiß, was sie abkürzt. Erst vor kurzem überraschte mich ja der Bezirk mit dem Ersatz für die immer wieder nicht aufgestellten und etwas später gestohlenen Poller, die der 240, bzw. 250 (so sprechen Verkehrsexperten, habe ich gehört…) Nachdruck verleihen sollten. Da die in der Regel erst 12 Stunden vorm nächsten Markt wieder aufgestellt werden, oder aus einem völlig anderen Grund, hat man heute zumindest an zwei der vier Einfahrten graue, etwas dickere Poller mindestens 20 Meter tief in den märkischen Sand betoniert, was mich alten Spießer irrsinnig freut. Ich schwöre, ich habe damit nichts zu tun.
Die beiden anderen Einfahrten sind weiterhin mit der gewohnt defekten Schranke oder den üblichen Aufschließpollern nicht abgesperrt, aber vielleicht tut sich da ja auch noch etwas, damit die Abkürzer zukünftig wenigstens verlässlich über die Gehwege fahren müssen, um weiterhin abzukürzen. Ich werde mich nach diesen Umbauten auf jeden Fall die nächsten Tage auf den Balkon setzen und einige Stunden Unterricht in türkischen und arabischen Schimpfwörtern nehmen. Die kann man immer mal gebrauchen, wenn es mit dem Herzen zu arg ist.

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Vorübergehend geschlossen http://127.0.0.1:81/blog/2012/10/vorubergehend-gesperrt/ Mon, 01 Oct 2012 17:53:01 +0000 http://www.schlafbaum.de/?p=3850

Momentaufnahme

Sonntag früh wurde ich positiv überrascht, als ich den Marktplatz in meiner Nähe mal wieder autobefreit sah. Ich habe mich ja bereits oft genug darüber aufgeregt, dass die Schilder 241 und 250, die an den Eingängen (nicht Einfahrten) zum Platz aufgestellt sind, von Gott und der Welt ignoriert werden, was wiederum vom Bezirk ebenso behandelt wird. Noch immer ist es mir ein Rätsel, wofür dieser Weg eine Abkürzung sein soll und noch immer rege ich mich jedes Mal auf, wenn es zu Begegnungen zwischen Autofahrer und Fußgänger kommt, die der Autofahrer zwecks Masse zu gewinnen meint.
Am Wochenende hat sich der Bezirk aber nicht lumpen lassen und mal wieder insgesamt acht Poller an drei Eingängen aufgestellt. Dieser Artikel gilt eigentlich nur als Notiz, damit ich in wenigen Wochen, wenn die ersten verbogen und die übrigen geklaut sind, zurückrechnen kann, wie kurz diese schöne Zeit mal wieder war, so wie alle anderen schönen Zeiten. Die Schranke am letzten Eingang ist übrigens weiterhin geöffnet, was bedeutet, dass die Automobilisten auf den Platz kommen, dann aber nicht wieder raus. Eigentlich müsste man nach der Einfahrt einfach die Schranke schließen, und das Pack damit in seinem Lieblingsort verhungern lassen.

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