Neues vom Schlafbaum
  • Rotlicht

    Lebe dein Leben so, dass du jeden Monat ohne Sorge hundert Euro auf der Straße verlieren kannst. Hast du weniger, bist du ein armes Schwein – Hast du mehr, bist du ein reiches.

    Diesen Monat habe ich diese hundert Euro tatsächlich auf der Straße verloren, beziehungsweise in die Hände des Polizeipräsidenten von Berlin gegeben, denn ich wurde gestern angehalten, weil ich eine Ampel bei Rotlicht überfahren haben soll: An der Ecke Unter den Linden – Wilhelm steht diese Ampel, die aber dank Sperrung der Wilhelm aufgrund panischer Angst der Briten vor Volkszorn keine Daseinsberechtigung hat und daher ignorierten heute Vorabend neben mir einige Touristen ihr Rotlicht, was mich verträumterweise trotz anbeistehendem, motorberittenen Polizisten in Person von Herrn Hoffmann ihnen folgen lies. Ich habe die Ampel tatsächlich derart ignoriert, dass ich unter Eid nicht sagen könnte, welche Farbe sie mir bei Überfahrt zeigte. Vermuten würde ich Türkis.

    Der Herr lies daraufhin seine Maschine an, um mich ohne Sicherheitsabstand zum Anhalten zu bewegen und mir sorgfältig einen Strafzettel über eben die egalen hundert Euro und einen Punkt in Flensburg auszustellen. Wie ich die Ampel ignorieren konnte, wo er doch direkt daneben stand, habe ich nicht mit der Gegenfrage, ob es um Verkehrssicherheit oder seine Ehre ginge beantwortet, sondern fügte mich der Staatsmacht und hoffe, dass man mit meinem Geld die ein oder andere Brücke saniertExterner Link oder einem Waisenkind ein Pony kauft.

    Aber ernsthaft, wofür verwendet man eigentlich Bußgelder?

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  • Viele neue Sachen

    Nahmitzer Damm, B

    Nahmitzer Damm, B

    Dieses Matratzeneckladenfoto ist in mehrerlei Hinsicht ein besonderes. Zunächst habe ich es in einer Gegend gemacht, in der ich noch nie war und so schnell nicht mehr sein werde, nämlich irgendwo zwischen Marienfelde und Lichtenrade. Dann ist es das erste vom neu benannten Matratzen Concord, die jetzt Matratzen dann doch lieber direkt verkaufen (ich werde aber nicht alle meine Fotos aktualisieren, weil die sich andere Schilder an die Hauswand hängen). Wie der Dateiname des Fotos zeigt, ist es außerdem das erste mit meinem neuen Fotoapparat.

    Nachdem mein letzter für Tot erklärt wurde und ich ihn immerhin nach einigen bösen Mails kostenfrei zurückerhalten habe, um ihn im Garten zu begraben, hielt ich eine Weile mit meiner alten TZ10 durch, aber irgendwie wollte ich doch wieder ein paar höhere Zahlen auf dem Gerät stehen haben und so stehen dort 30x Zoom und 20 Megapixel in Form eines HX50V von Sony.

    Ich bin gespannt, ob der mal länger als ein Jahr hält, wie die letzten Lumixe. Die Zeit werde ich auch vermutlich brauchen, um die Bedienung komplett zu erlernen, denn das Menü ist reichlich mit Text vollgestopft und man kann relativ viel machen, wenn auch nur in engem Rahmen (wie bei Blende und Belichtung). Aber das Ding ist ja auch dafür da, im Urlaub am Strand der 100 Meter entfernten Frau in den Ausschnitt zu fotografieren und nicht für Kunstfotos bei Dunkelheit (jedenfalls im Traum – in Wirklichkeit sind Kunstfotos bei Dunkelheit in meiner Fotosammlung in einer überwältigenden Mehrheit).

    Für den Kauf bin ich wie gesagt bis in den südlichsten Süden der Stadt gefahren, weil Amazon von mir kein Geld mehr bekommt (und sie dort im Laden viel günstiger war als bei Amazon). Außerdem musste ich noch etwas mein schlechtes Gewissen wegfahren, weil ich letzte Woche zwei Radreifen per Internet bestellt habe. Mit Schwalbe Marathons kann ich endlich wieder unbeschwert durch die Stadt fahren.

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  • Ultrakurzurlaub

    Sonne und Strand

    Sonne und Strand

    Da mir von verschiedenen Seiten erzählt wurde, ich müsse in meinen langen Urlaubswochen etwas anderes machen, als das Berliner Umland zu besuchen, vielleicht eher was mit Sonne und Strand, habe ich das gestern und heute gemacht. Langweilig wie gewohnt ging es dahin, wo ich schon alles kenne, aber dadurch eben auch weiß, wo der Strand ist – mit Wasser direkt daneben.

    Tatsächlich hatte ich auch etwas Urlaubsgefühl. Mangels direkt an Rostock liegender, schöner Fahrradstrecke hatte ich ungewöhnlich wenig, aber trotzdem sehr angenehme Zeit auf dem Rad und ohne Navi hatte ich auch genug Konzentration zum Schauen und vor allem Riechen. Den Rest verbrachte ich dann faul an kaltem Strand und Hafen mit der Überlegung, doch mal wieder die Fähre zu benutzen, aber zwischenzeitlich katastrophales Wetter und das vielleicht der Kälte geschuldete eher nicht so angenehme Gefühl im Hals ließen mich dann heute doch schon wieder zurückfahren. Zuhause ist es doch am schönsten einfachsten.

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  • Menschlich

    Nach dem letzten iPhone, meinem Fotoapparat und seinen Nachfolgern, streng genommen auch meinem neuen iMac setzt sich nun mit einem Fahrradnavigationsgerät der gefährliche Trend fort, dass mich mittlerweile sogar Dinge verlässlich enttäuschen.

    Zwei Tage habe ich jetzt mit einem Garmin Edge Touring verbracht und dieses soeben zurück in die Packstation entlassen. Erst einmal will ich es mir jetzt nicht mehr leisten, da ich ja einen neuen Fotoapparat brauche, aber dafür kann es ganz ehrlich nichts. Es kann aber für einige andere Umstände sehr wohl etwas:

    Zunächst ist die Halterung am Rad mit Gummibändern dem Gerätepreis ebensowenig angemessen wie die zugehörige Software, die es zwar für den Mac gibt (inklusive sinnloser Installationsroutine), die aber in großen Teilen nicht oder falsch übersetzt und vor allem so gut wie funktionslos ist. Nach meiner ersten Tour gestern, die zwanzig Kilometer gehen sollte, bei der ich aber schon nach fünfen davon wieder zurückfahren sollte und die daher im Folgenden daraus bestand, eine längere Zeit genau dahin zu fahren, wohin die ziemlichen dicken Pfeile auf dem Display nicht zeigten, habe ich zuhause (zugegeben noch in Fotoapparatstimmung) nach einer Viertelstunde den Versuch aufgegeben, die gespeicherte Route irgendwie von dem Gerät herunterzubekommen, ohne noch einen Browser und ein PlugIn zu installieren. Auch heute konnte mich trotz besserer Laune die vorgeschlagene Route nicht zu Einverständnis überreden. Zickzackfahrten mag ich nicht und Pflastersteine hatte ich heute bereits genug für drei oder vier erste Maitage. Ich mag zwar meist anderes als (leider nur fast) alle anderen Menschen, aber ich glaube nicht, dass diese Strecke überhaupt jemandem gefallen hätte.

    Dazu kommt Misstrauen gegenüber einigen esoterische Anzeigen: Ich glaube nicht, dass ich so lange über 30 km/h gefahren bin und nach dem angezeigten Kalorienverbrauch hätte ich unterwegs verhungern müssen.

    Mit den weiteren Möglichkeiten habe ich mich nicht beschäftigen können, da ich wie gesagt die Routen nicht hochgeladen bekomme, wobei ich mich frage, warum man eine Software installiert, wenn dann doch alle Daten bei Garmin auf dem Server liegen (bis sie ihn abschalten), was ein weiterer großer Nachteil ist: Ich bin und bleibe ein Gegner der Wolken – gerade beim Radfahren.

    Jetzt wo das Gerät auf dem Heimweg ist (den es hoffentlich findet – sicher bin ich mir nicht), muss ich mal sehen, wann die Suche nach irgendwas Neuem wieder losgeht. Derzeit hätte ich keine Idee, was das sein könnte. Auch hier werden die Dinge also langsam erschreckend menschlich.

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