Neues vom Schlafbaum
  • Treffen der Generationen

    Entwicklung

    Entwicklung

    Ich durfte letzte Woche Zeit in einer Außenstelle meines Arbeitgebers verbringen. Diese war nicht nur inhaltlich sehr interessant, sondern auch in Details aufgrund des Alters des Gebäudes. Wer ein Büro in einem ziemlich jungen Gebäude hat, ist alte Fenster und strubbeligen Teppich nicht gewohnt (oder nur von zuhause).

    Spannend war eine Ansicht auf der Herrentoilette, in der zwei grundverschiedene Zeiten aufeinanderprallten: die gute alte Zeit, in der noch Aschenbecher in den Toiletten hingen und die hysterische aktuelle Zeit der Desinfektionsmittelautomaten. Wobei ich mir garnicht sicher bin, ob der Aschenbecher ein Relikt aus der Vergangenheit ist, denn beispielsweise in Zügen ist ja auch die Toilette der einzige Ort, an dem geraucht wird. Nicht getraut habe ich mich zu schauen, ob es dieses Bild analog in der Damentoilette gibt. Die Vorstellung einer auf dem Klo sitzend rauchenden Dame ist jetzt aber so anregend auch nicht.

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  • Der kleine Unterschied

    Schöneberg

    Schöneberg

    Zehlendorf

    Zehlendorf

     

    Was genau die unterschiedlichen Spendenboxen an den Pfandautomaten bei Reichelt über den jeweiligen Bezirk aussagen, in dem sie stehen, mögen sich Leserinnen und Leser selbst denken.

    Was ich über diese Art der Geldsammlung denke, habe ich bereits beschrieben.

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  • Geistliche Stagnation

    Mit dem Lichterfest rücken hin und wieder allgemeine Gedanken an Spiritualität und Religion in die Nähe meiner Gedankenwelt. In diesem Rahmen ist mir aufgefallen, dass mein Masterplan, eine eigene Religion zu gründen, seit einiger Zeit aufgrund anderer Tätigkeiten weitestgehend auf Eis liegt. Tatsächlich habe ich es über die Formulierung einiger, wenig origineller Gebote bisher nicht hinausgebracht:
    – Nutze deine Zeit nicht zur Suche nach dem Optimum!
    – Sehe Lebewesen nicht als Spielzeug!
    – Benehme dich niemals wie jemand, den du nicht magst!
    – Mache niemals dir oder jemandem Hoffnung!
    – Mische niemals das Fleisch verschiedener Tiere!
    – Lache über Andersgläubige. Mehr nicht!

     

    Zentrale Elemente, wie das Etwas, an das man glauben sollte, fehlen noch komplett. Vielleicht kann man einfach an mich glauben, falls mein Bart weiter so unkontrolliert wächst, aber an mich glaube ja nicht einmal ich selbst.

    Es besteht allerdings immerhin die Hoffnung auf ein Konzept für die Zeit nach dem Tod. Das wiederum habe ich mir von einem Kollegen abgeschaut, der anlässlich des bevorstehenden Weltuntergangs seine Meinung kundtat, man täte nach dem Ableben auf ewig das, was man im Moment des Ablebens tat. Das allerdings wird mir auch keinen besonderen Zulauf verschaffen, denn klingt der Gedanke auf Anhieb auch recht verführerisch, wird doch schnell klar, dass es ganz wenige Dinge gibt, die man den Rest der Ewigkeit machen will.

    Nachdem man in Gedanken die verschiedenen Formen der Erzeugung körperlicher Lust abgehakt hat, den langen Weg bis zum Harfespielen auf einer Wolke gegangen ist, wird man am Ende feststellen, dass vermutlich allein Schlafen eine adäquate Form des Totschlagens der Ewigkeit sein würde.

    Möglicherweise führt ein solcher Glaube also letztlich dazu, dass meine Anhänger versuchen werden, möglichst viel zu schlafen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das ein Vor- oder Nachteil meiner Religion wäre. Doch – eigentlich bin ich es.

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  • Bye, Hippie, bye

    Heute Nacht gegen drei Uhr ist der Lastwagen mit den zwei bis drei Leuten aus Spanien und Italien von dannen gezogen. „Schade“ beschreibt meine Reaktion nicht unbedingt, aber ich kann frei heraus sagen, dass er mich die letzten Tage eigentlich kein Stück mehr gestört hat. Ich habe sogar einiges aus diesem längeren Besuch gelernt:

    So zum Beispiel, dass der Spießer in mir garnicht so groß sein kann und dazu ein recht geduldig hinnehmender, also quasi Deutscher zu sein scheint.

    So auch, dass – nachdem die vier vom Wagen besetzten Parkplätze heute früh bereits wieder von Autos geflutet waren, die offenbar die letzten fünf Tage problemlos woanders unterkamen – sich Autofahrer und -parker immer exakt den Raum nehmen, den man ihnen gibt (und dass es demnach so wenig wie möglich sein sollte).

    Und so auch, wie sich die (alles andere als) armen Menschen fühlen müssen, die in der neuen Hafencity in Hamburg wohnen, wenn gerade mal wieder die AIDAluna vor dem Fenster vorbeikreuzt: Ich habe nach der nächtlichen Ausparkorgie eine halbe Stunde gebraucht, bis der Diesel wieder aus meinem Zimmer gezogen war.

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