Neues vom Schlafbaum
  • Der kleine Unterschied

    Schöneberg

    Schöneberg

    Zehlendorf

    Zehlendorf

     

    Was genau die unterschiedlichen Spendenboxen an den Pfandautomaten bei Reichelt über den jeweiligen Bezirk aussagen, in dem sie stehen, mögen sich Leserinnen und Leser selbst denken.

    Was ich über diese Art der Geldsammlung denke, habe ich bereits beschrieben.

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  • Es ward Licht

    Angekündigt war die Lieferung meiner neuen Küchenlampe für den 3. April, aber offenbar hat man sich zwecks Transport doch für ein Kraftfahrzeug entschieden und so konnte ich positiv überrascht schon heute das riesige Paket aus dem Kiosk in der Straße abholen.

    Zum Glück machte die Sonne nach Feierabend und Abholen die Küche gerade noch hell genug, sodass ich sofort ohne Lebensgefahr (Höhe, Strom) die neue Lampe anbringen konnte und schon sieht man in der Küche wieder selbst zur Geisterstunde jedes Staubkorn auf dem Boden – alles Dank der Rondine.

    Ich hatte mir zwar eigentlich eine Blondine gewünscht, aber ich hatte mir letztes Wochenende auch eine Frau gewünscht und stattdessen eine Frauenkrankheit bekommen. Der dafür zuständige Gott hat ja nun auch vor tausenden Jahren schon Licht gemacht, da lässt sein Gehör vielleicht einfach langsam nach.

    Ja, man kann nicht immer hochklassige Artikel über Küchenlampen schreiben.

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  • Nichts leuchtet für die Ewigkeit

    Die Wohnung, die ich damals angeboten bekam, als ich nach Berlin zog, hatte neben objektiven Positiva auch ein paar unterschwellige zu bieten, beispielsweise den Geruch des Treppenhauses, der mich an den eines Hauses erinnerte, in dem ich einst in Bibione im Urlaub sein durfte. Ein weiteres Beispiel war die Küchenlampe, die ich von irgendwo kannte, vielleicht aus der Wohnung meines Großonkels, vielleicht von irgendwo anders. Auf jeden Fall war diese Lampe immer ein wichtiger Teil meiner Küche, die ich bis heute in ihrer Gänze liebe.
    2007 fand die Leuchtstoffröhre dieser Lampe ihren natürlichen Tod und ich hatte Angst, es würde sich nun alles ändern. Umso überraschter war ich damals darüber, dass ich im Bauhaus die komplette Lampe für schmale 23 Euro zum Kauf angeboten fand und ich kaufte und war ewig dankbar für ein kleines Stück Beständigkeit in unserer so schnell darniedergehenden Welt.

    Nun fiel mir vor Tagen auf, dass diese damals gekaufte Lampe auseinanderzubrechen drohte: Die Röhre hing auf halb acht und meine Versuche der Reparatur mit Draht und Klebeband führten lediglich zur unmittelbaren und totalen Desintegration. So wird meine Küche seitdem in alter Studentenwohnungstradition nur von einer unpassend bunten Lichterkette illuminiert, während ich heute vergebens im so vertrauten Baumarkt nach Ersatz für die gute Starlicht RondineExterner Link gesucht habe. Nach großer Enttäuschung fragte ich das Internet und dank diesem ist nun für schlappe 40 Euro eine neue Ausgabe der Lampe per berittenem Boten auf dem Wege zu mir.

    Vielleicht sollte ich mir gleich mehrere bestellen, bevor 2019 wieder vergleichbar schreckliches passiert und ich dann auf Ersatz verzichten muss, weil die Lampe nicht mehr hergestellt wird, aus Energiespargründen verboten ist, oder es gar keinen Strom mehr gibt und ich stattdessen in der Küche bei trockenen Nudeln ausharren muss, weil draußen Brandenburger, der Russe, die Banker oder Zombies darauf warten, mir und meiner Liebsten das Herz aus dem Leib zu reißen.

    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, auf welchen Fall ich wetten sollte. Vorerst bin ich froh, wenn ich nächste Woche wieder bei Licht kochen kann, denn Licht aus dem Fenster kann man ja bei diesem Wetter noch immer nicht verlangen.

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  • Wir fürchten Veränderung

    Zunächst für Unbedarfte der Link zur TitelherkunftExterner Link.

    Es gibt einen guten Grund dafür, dass ich manche Dinge ausschließlich bei Aldi kaufe: Kontinuität. Man will geborgen sein und das geht, in dem man sich mit Bekanntem umgibt. Nicht Bekannten – das ist deutlich schwieriger. Die Geborgenheit wird umso wichtiger, wenn es Dinge der Hygiene geht: Mein Klopapier, Geschirrspülmittel und diese Dinger, die man ins Klo hängt, damit es besser riecht.

    Nun muss man nicht immer bei Aldi kaufen, wenn man günstige Waren aus einem Laden haben will, der nicht aussieht wie ein Jahrzehnte nicht gepflegter Lagerraum, also wie Plus oder Lidl. Man bekommt zumindest bei mir am Platz auch bei Reichelt (Edeka) gleiche Waren zum gleichen Preis, in der Regel sogar die selben Waren in anderen Verpackungen. Das unterscheidet meinen Reichelt übrigens massiv von dem bei meiner Arbeit: Obwohl dieser fünfmal so groß ist, ist offenbar vor lauter Champagner und Kaviar kein Platz für Billigprodukte. Mit letzteren würde es die Zehnlendorfer Rentner aber natürlich auch nicht schaffen, meine Beiträge zu verjubeln. Außerdem passt „Gut & günstig“ jetzt ästhetisch nicht in den Kofferraum eines Chayennes oder X1s.
    …wo war ich? Aus Faulheit, weil es so kalt ist oder wegen mieser Stimmung habe ich die drei obengenannten Artikel letztens bei Edeka gekauft und es war natürlich ein Fehler. Das Kloreinhängding riecht aufdringlich künstlich, das Geschirrspülmittel dagegen eher garnicht und das Klopapier ist ein gutes Stück zu wenig kuschelig. Mein Geiz verbietet natürlich die vorzeitige Entsorgung der Fehlkäufe und daher werde ich die Produkte widerwillig über die nächsten Wochen bis Monate verbrauchen und mich daher ab jetzt sogar schon in meiner eigenen Wohnung fremd fühlen.

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