Pokélkon
Laut Medien hat den zivilisierten Teil der Welt eine neue Seuche gepackt, nämlich das Spielen von Pokémon Go auf dem schlauen Funktelefon. Da ich Seuchen grundsätzlich nicht abgeneigt bin – so kann ich mir beispielsweise das Leben als Zombie ganz angenehm vorstellen, wir kennen aus Filmen und dem Reichelt an der Mecklenburgischen ja nur die Außensicht auf diese Wesen -, habe ich mir das Spiel auch gleich angesehen. Ich habe mich frisch angemeldet und nicht mit meinem Google-Account, denn da weiß ich mein Passwort nicht mehr und kann es mir nicht schicken lassen, weil ich das Passwort von dem dort angegebenen Mailkonto nicht mehr weiß – man wird immer älter.
Bisher ist das Spiel recht realistisch, denn dass direkt vor meinem Balkon ein Taubsi wohnt, habe ich schon viele frühe Morgen hören müssen.
Die Nachbarschaft ist voll von Punkten, an denen man was findet und diese Fülle von Punkten, die sich sogar regenerieren würde bei mir in kurzer Zeit zu Wahnsinn führen, darum werde ich es mir höchstens noch ein paar Tage anschauen. Auch ist es der beste Weg, die Batterie und das Datenkontingent zu verbrauchen, aber irgendwie hat es auch was.
Auf meinen 500 Metern durch die Nachbarschaft fielen mir drei Leute auf, die noch dazu mit dem Telefon an einem der Punkte stehenblieben. Vielleicht Spieler, vielleicht fielen mir ganz klassische Telefonzombies auch nur auf, weil ich mich selbst dabei so bescheuert gefühlt habe. Das und die Tatsache, dass ich nicht verstehe, was man jetzt mit den Viechern macht, dürften weitere Gründe sein, das Spiel schnell wieder beiseite zu legen.