Es fehlt das kleine
Ich bekam zu Weihnachten eine Spardose geschenkt und wie sich das gehört kein Sparschwein, sondern eine Spareule. Da diese jetzt nicht gerade so total klein ist, es sicherlich draußen in den Bäumen vielleicht sogar kleine Exemplare gibt, habe ich mich entschlossen, täglich das Kleingeld bis einschließlich 10 Cent zur Fütterung abzugeben – ist bald eh nichts mehr wert. Es dürften sich schon zwei bis drei Eulo angesammelt haben.
Seitdem zahle ich bei Frau S. oder anderswo für meine bescheidenen, aber hochfrequenten Einkäufe vermehrt Beträge, die den vollen Eurowert nur um wenige Hundertstel überschreiten. Ganz ehrlich – das ist kein Zufall, denn ich war niemals ein großer Passendzahler, der minutenlang die letzten Minimünzen zusammenkratzt und das hätte mir daher früher schon auffallen müssen. Allein diese Woche passierte mir das – erst heute mit 6,05 Euro – bereits zum dritten Mal. So führt die Fütterung der Eule zwangsweise zu mehr Eulenfutter – eine Spirale, die mich in gefühlte Armut und spätestens Ende des Jahres auch wieder in die Filiale der Bundesbank führen wird, in der ich einer jungen Dame (letztes Jahr waren da nur junge Damen hinter den Schaltern) beim Eulenschlachten zusehen werde. Und dann wird gefeiert.
Letzte Überlegung: Verfüttere ich 1 Euro-Stücke aus Griechenland, ist das dann Anstiftung zu Kannibalismus?