Neues vom Schlafbaum
  • Orrdnung muss sein [aktualisiert]

    Polleralarm (sorry dafür)

    Polleralarm (sorry dafür)

    Was andere könnenExterner Link, kann ich auch: mich beim Ordnungsamt beschweren. In meinem Fall ging es mir darum, dass der Marktplatz vor dem Balkon im letzten Jahr zu einer stadtbekannten Abkürzung von der Yorck zur – ja, wohin eigentlich? – geworden ist, weil die Absperrungen nach dem Markt nicht zugemacht werden oder gleich auf den Laster nach Anatolien gepackt werden, der Platz also Tag und Nacht offen ist und jeder das weiß. Nachdem Freitag eine geleaste Proletenkarre fast ein skatendes Kind über den Haufen gefahren hat (Pluspunkt: der Fahrer hat es anschließend nicht angeschrien) und ich Samstag eine lautstarke Diskussion zwischen einem meiner Nachbarn und einem Bullifahrer, der meinte, im Recht zu sein, mitbekommen habe, musste ich einschreiten und melden. Das geht bei uns in der Großstadt einfach, aber nicht anonym per E-Mail.

    Das erstaunliche ist, dass ich nach nur einem Tag eine Antwort und nichtmal eine dumme erhalten habe. Die Poller würden halt oft geklaut, aber neue sind bestellt und die Schranke wird repariert, oder anders gesagt: es passiert nichts. Trotzdem freue ich mich über die Antwort, gibt sie dem kleinen Mann doch das Gefühl, er könne etwas ausrichten. Es hält den kleinen Man auch davon ab, die Wege mal selbsttätig abzusperren. Mit rot-weißem Absperrband. Mit Stacheldraht drin. Hach, das Geräusch würde ich mir als Klingelton machen. Man wird ja noch träumen dürfen.

     

    Aktualisiert am 05.04.11:

    Was sehe ich heute? Einer der Zugänge zum Platz ist mit den Pollern verschlossen, die die letzten drei Wochen daneben im Beet lagen. Und das mindestens bis heute Abend, denn dann beginnen die Marktvorbereitungen. Mein Mangel an Ego verbietet mir, mich für Kausalität oder Korrelation zu entscheiden. Die Schranke hundert Meter weiter ist noch immer geöffnet.

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  • Streikzwischenbilanz

    Auch wenn meine Meinung durch meine generelle Sicht auf Mensch und Welt und dazu noch durch die Berichterstattung im Tagesspiegel verblendet ist:

    Ich mag den Streik. Ich freue mich über jeden Unfall mit viel aber ausschließlich Blechschaden, über jede unendlich lange Schlange von AutosExterner Link, die jeweils mit genau einer schlecht gelaunten Person besetzt sind. Ich freue mich über die vielen Menschen auf den Straßen, die endlich mal den Eindruck erwecken, mal lebe tatsächlich in Deutschlands größter Stadt. Ich freue mich, dass ich nicht mehr Gefahr laufe, an jeder Bushaltestelle blinde Fußgänger zu überfahren und ich habe mich auch schon über die Tramstrecken und leere Taxistände gefreut, die sich als schneller Fahrradweg geradezu anbieten.

    Wie es aussieht, kommen die meisten Berliner ja auch ganz gut zurechtExterner Link, jedenfalls so lange die S-Bahn noch fährt. Streikt ab Montag auch dieExterner Link, haben viele Menschen auch mein Mitleid.

    Jetzt beschweren sich die EinzelhändlerExterner Link, es würde niemand mehr was kaufen. Falls es tatsächlich so ist, dass der ein oder andere überlegt, Dinge mal einfach garnicht zu kaufen, ist vielleicht auch das ein Schritt in eine neue, viel bessere Welt.

    Ich werde das alles weiter beobachten — wie üblich vom Fahrrad aus.

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  • Draußen auf der Straße

    Heute auf dem Weg zur Arbeit habe ich zwei Autounfälle mitbekommen, den einen Live, der andere geschah wenige Sekunden vor meiner Anwesenheit am Ort des Geschehens. Keine Sorge – es kam außer Nerven der Beteiligten und möglicherweise einigen kleinen Insekten nichts zu Schaden.

    Meine Schadenfreude konnte ich noch im Griff halten, denn sich über Schaden freuen gehört sich für Mensch nicht. Nur schnell weiter musste ich, denn Zeuge eines Bagatellschadens zu sein ginge unangenehm direkt von meiner Arbeitszeit ab.

    Trotzdem muss ich gestehen, dass das Geräusch von sich ineinanderfaltendem Autoblech mir eines der liebsten ist. Ich glaube, so klingt eine deutsche Seele, wenn man ihr Schmerzen zufügt.

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  • Hier fahren Monster

    Monster

    Monster

    Ich bin ja schon lange dafür, dass diese PanzerspähwagenExterner Link, mit denen mehr und mehr charakterlose Menschen auf normalen Straßen rumfahren, verboten gehören, oder am besten gleich den Fahrern der Schwanz und den Fahrzeugen die strukturelle Integrität genommen werden sollte. Ich freue mich offen, wenn verzweifelte Fahrer (ganz selten Fahrerinnen) vergeblich einen Parkplatz oder einen Weg in einen gefunden solchen suchen.

    Gerade heute habe ich mit Freude gelesen, dass ich damit nicht allein binExterner Link, und als ich aus dem Büro kam, erschrak ich passend dazu beim Anblick von einem der Overlords der gesamten Monsterrasse. Fürs Arbeiten zwar gedacht, doch trotzdem massiv überproportioniert.

    Der Fahrer hat sich gefreut, dass ich ein Foto gemacht habe. Hätte er gewusst, welcher Text damit bebildert wird, hätte er das vielleicht gelassen.

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