Neues vom Schlafbaum
  • Es wurde Licht

    Licht (nachts)

    Licht (nachts)

    Seit ein paar Tagen hängt vor meinem Balkon eine ganz neue und dem entsprechend glänzende Gaslaterne, für welche die drei kleinen Hipster bestimmt lange ihr Taschengeld beiseite legen müssen.

    Ich habe das Foto bewusst so gemacht, dass im Hintergrund eine leuchtende Lampe zu sehen ist. Diese neue hier leuchtet nämlich tatsächlich nur, wenn es dunkel wird, inklusive des wohligen Geräuschs, das sie beim Entzünden macht. Den Grund dafür, dass der Rest des Marktplatzes auch am Tage per Gas beleuchtet wird, schilderte uns am Tag der Zerstörung schon ein demotivierter Mitarbeiter der Gasag, der Tagesspiegel hat es letztens dann allen Berlinern erklärtExterner Link:

    In den Laternen sind batteriebetriebene Lichtsensoren, welche die Lampe bei aufkommender Dunkelheit anschalten und dann, wenn ich üblicherweise schlafe auch wieder aus. Nun sind diese Sensoren ganz besonders: Sie gehen schnell kaputt und können schwer ersetzt werden. Da Lampen nun nachts an sein müssen, damit niemandem im Dunkeln Schlimmes widerfährt, muss man sie dann halt den ganzen Tag angeschaltet lassen. Laut dem Herren von der Gasag liegt das (wie fast alles) am Einsatz von Sub-Sub-Subunternehmern zum Kostensparen (die man dann mehrfach für das Gas wieder ausgibt).

    Immerhin hat einer dieser Unternehmer es geschafft, in nur zwei Wochen eine neue Lampe zu montieren. Vielleicht wäre das für all die anderen auch günstiger.

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  • Autofreiheit

    Freiheit

    Freiheit

    Der erste Mai in Kreuzberg war dieses Jahr garnicht schlimm, denn es waren verhältnismäßig wenig Menschen da. Es gab auch kaum Stände und Bühnen und war damit der Beweis, dass Menschen durchaus wegbleiben, wenn ihnen die Anreize fehlen. Ironisch, dass dieser Beweis ausgerechnet in Kreuzberg erbracht wurde, aber zum Thema:

    Die größte Attraktion für mich mich war die Oranienstraße, denn man konnte bei der lichten Menschenmenge sehen, wie unfassbar breit und schön diese Straße ist, wenn sie nicht dauerhaft in der ersten, zweiten und dritten Reihe mit schwarzem Blech vollgestellt ist. Das könnte man Lebensqualität nennen und ich tue es. Ebenso frei und wohl wurde mir die Tage erstmals um die Ecke auf der Kollennenbrücke, denn die ist normalerweise auch beidseitig bis über die Parkverbote hinaus zugeparkt und wären dort nicht die meist schön angemalten Poller, stünden die Automobilistensärge auch noch auf dem Gehweg. Jetzt hat das Bezirksamt von – ich glaube da ist schon Kreuzberg – eine Radspur auf jede Seite gemalt und das Parken auf einer verboten und man kann beim Überqueren der Brücke endlich richtig Luft holen. Die Verkehrsführung inklusive der neuen Fußgängerinsel ist aber noch immer seltsam und so sind sich die gesellschaftsfernen unter den Radfahrern natürlich weiterhin nicht zu blöd, statt des Radweges den daneben liegenden Fußweg zu nehmen, wenn sie vom Flaschenhals auf die Schöneberger Schleife wollen. Letztere geht jetzt übrigens bis zum Südkreuz und noch ist man dort neben S-Bahn und Kirschbäumen erfreulich allein.

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  • Robben mögen’s dunkel

    Lampenstummel

    Lampenstummel

    Letztes Wochenende wurde ich durch Trubel vor dem Balkon geweckt. Dort hatten offenbar drei kleine Hipster, wie sie im Buche stehen – mit hilflosen Bärten, engen Hosen, Haare zum Dutt und Mate in der Hand – mit einer Leihrobbe den Lampenmast so in Schwung gebracht, dass das Glas der Gaslaterne sich löste und auf dem Boden zerschepperte.

    Sie oder jemand riefen daraufhin die Polizei, denn diese kam, sowie die Feuerwehr mit Leiterwagen und ein Krankenwagen, der garnicht stehenblieb, nachdem kurz die Lage gecheckt wurde. Es lief alles friedlich und ordentlich ab, jeder begutachtete mal die Lampe, auch ich, denn sie knisterte fröhlich und es strömte auch hör- und riechbar Gas aus. Nachdem meine These, dass alle Polizistinnen gut aussehen, erneut bestätigt wurde, löste sich der Trubel langsam auf, die Robbe fuhr weg und anschließend kamen noch drei Fachleute von irgendwelchen Gasbetrieben, von denen Letzterer mit einem Korbausfahrwagen (so heißen die doch?) die komplette Lampe abnahm und den Gashahn verschloss.

    Somit haben die drei Leute mit ihrem Fahrfehler insgesamt 13 Leute an einem eigentlich freien Tag beschäftigt und mir einige Stunden Spaß bereitet. Ich würde gern wissen, was sie das kostet, aber vermutlich tut es das uns.

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  • Neue Nachbarn

    Neue Nachbarn

    Neue Nachbarn

    Vor einer ganzen Weile sind ja rechts neben mir neue Nachbarn eingezogen, von denen ich mittlerweile mehr gehört, als gesehen habe, haben sie doch seit einer kurzen Weile einen Sohn, der die Welt generell ganz furchtbar zu finden scheint. Das Geschrei ist mir aber noch immer lieber als die Kiffermucke von unten oder der Jugendzentrumsparylärm von oben rechts und außerdem muss man ja maximal tolerant sein in dieser Stadt und wenn ich das schon sein muss, dann gerne gegenüber Kindern.

    Heute entdeckte ich, dass ich schon wieder neue Nachbarn habe und zwar dieses Mal direkt vorm Balkon. Ebenfalls ein junges Pärchen und ich denke, bald werden einige Nachkommen dazukommen. Ich hoffe, es ist kein ausgemachtes Gurrkind dabei und werde das Treiben sicherlich aufmerksam verfolgen, solange noch kein Grün die Sicht versperrt. Schön, dass sich immerhin um mich herum alles vermehrt.

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