Neues vom Schlafbaum
  • Oh, schönes Paris

    Nachdem meine Reisen in diesem Jahr beinahe ihr Ende gefunden und ich die in Landeshauptstädte bereits zusammengefasst habe, hier ein paar Worte zu meinen Reisen in richtige Hauptstädte: Wien ist sehr schön, Kopenhagen großartig, Berlin immer wieder eine Überwindung und das Paris des späten 18. Jahrhunderts sieht auf meinem dicken iMac phantastisch aus.

    In diesem (also Paris, nicht dem Mac) habe ich die letzten drei Wochen Assassins Creed Unity als drittes Spiel in diesem Jahrtausend nach Half Life 2 und Bioshock 3 durchgespielt. Nun ist das Durchspielen nicht besonders schwer, da diese Reihe in der Regel eher Grafikdemo mit angeschlossenen Minispiel ist, aber genau dafür habe ich es gekauft.

    Es sieht wirklich unglaublich gut aus und es spielte sich dazu noch angenehm. Dass schon wieder (Spoiler!) am Ende eine liebgewonnene Charaktärin unbedingt sterben müssen, als würde mir nicht im Reallife genug genommen, nehme ich erneut unter Protest hin. Vielleicht gibt der Animus ja als Gegenstück zum Multiversum bei Bioshock noch etwas Hoffnung auf ein Wiedersehen – wenn diesen Nerdkrams hier jemand liest…

    Die Grafik hat mittlerweile einen Grad an RealismusExterner Link erreicht, der Spielmechaniken, die es seit Jahrzehnten gibt damit umso unrealistischer erscheinen lässt: Man kann nicht durch Scheiben schießen, man kann Häuser hochklettern, aber nicht über Pferdeäpfel auf der Straße springen, was man aber auch nicht muss, weil sie nicht am Schuh festkleben. Ich bin aber sicher, dass die Spiele das auch noch hinbekommen.

    Die Diskussion über angeblichen SexismusExterner Link aufgrund des fehlenden weiblichen Hauptcharakters möchte ich übrigens gern mit den Feministinnen nochmal aufrollen. Das allerdings unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ich in dem Spiel bisher eine hohe vierstellige Zahl an Männern töten musste, aber nur eine einzige Frau. Hier besteht dringender Gleichstellungsbedarf.

    Etwas ähnliche Artikel: Spielt das noch wer?, Verstanden oder infiziert, Pokélkon

  • FIFA n

    Vor drei Jahren hat EA versucht, die Nutzer von echten Betriebssystemen mit ins Boot der Freunde alljährlicher FIFA-Simulationsfußballspiele zu bekommen. Damit konnte ich unter Mac OS mein erstes FIFA seit etwa ’98 spielen und es war ganz gut.

    Heute musste ich dafür Windows starten um mein aus dubioser Quelle für 35 Euro erworbenes FIFA 15 zu spielen und es war ok. Aus der Sicht eines drei Jahre Ausgesetzthabenden hat sich an dem Spiel viel getan:

    Die Darstellung der Spiele ist fernsehreif, die Steuerung gutmütig, die Ballphysik realistisch, der Spielfluss erstaunlich und alles, was auf dem Bildschirm drumherum passiert, ist des Fußballerlebnis‘ würdig. Eigentlich ist das ganze Programm mittlerweile so realitätsnah, dass es immer einfacher wird zu dem zu kommen, was ich am besten kann:

    Die deutschen Kommentatoren sind nicht lustig und ich hoffe für sie, dass ihr Burnout zeitnah professionell behandelt wird. Die Zuschauer in den Stadien werden glaubhaft dargestellt, allerdings ist das Spiel der ISIS hier leicht voraus, sind doch 99 Prozent der Zuschauer männlich. Dass das Stadion im Nordpark im Spiel „Waldstadion“ heißt, habe ich zunächst auf einen echt nicht lieben Gott geschoben, bevor ich sah, dass fast alle deutschen Stadien im Spiel so heißen. Es ist für einen einfachen Spieler unmöglich, einen Gegner im Strafraum zu verteidigen, dafür umso einfacher, aufs Tor zu rennen und zu punkten. Es gibt alle möglichen Modi um ein einfachen Spiel herum, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemanden so interessieren, dass er dafür das zusätzlich verlangte Geld bezahlt.

    Es bleibt ein Computerspiel, aber je mehr es versucht, die Realität abzubilden, umso mehr kommt die Frage auf, warum es das nicht kann und niemals können wird.

    Aber so wie ich mich mit mir darauf geeinigt habe, Instantkaffee für Kaffee zu halten und Tiefkühlpizza für Pizza, so halte ich FIFA 15 nicht für ein Fußballspiel und auf diese Weise macht es verdammt viel Spaß.

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  • Telefonverständnis

    Nachdem das iPhone vom letzten Jahr ja eher ein Missverständnis war, bei dem ich merkte, dass wir nicht zusammen passen, so wie eine Frau beim zweiten Date mit mir, ist es dieses Mal Attraktion auf den ersten Blick.

    Im Gegensatz zu letzten Jahr habe ich auch nicht online bestellt, sondern recht komfortabel im Apple Store abgeholt, womit auch die zwei Wochen Rückgaberecht entfallen, so weit ich weiß.

    Das 5s war zu leicht und zu lang, das „kleine“ 6er dagegen fühlt sich richtig an und liegt auch trotz der Größe gut in der Hand. Um alles wie gewohnt mit einer Hand bedienen zu können, muss ich allerdings bisher noch – von der Angst, es fallzulassen begleitet – ungelenk umgreifen, aber ich denke, das wird sich lernen. Der Fingerabdrucksensor ärgert mich bei diesem Modell nicht, obwohl sich Sensor und Fingerabdruck nicht wesentlich geändert haben. Sogar meine Nase entsperrt das Telefon verlässlich. Die Bedienung ist ruckelfrei und schnell, was einem aber nur im direkten Vergleich zum am iOS 8 doch etwas knabbernden 4s auffällt. Der größere Bildschirm wird seine volle Pracht erst zeigen, wenn alle Programme darauf abgestimmt sind, aber schon jetzt fühle ich mich auf dem alten sehr eingeengt. Er stellt im Vergleich auch alles deutlich kontrastreicher und echter dar und ist vom 4s in etwa die Verbesserung, die dieses damals gegenüber dem 3Gs hatte.

    Ich finde es insgesamt gut und werde es behalten. Ich mag den vielen Speicherplatz, den ich jetzt habe und den Platz, den der Bildschirm bietet. So komme ich nach all dem Lob zu dem, was ich besser kann, also Meckern:

    Ich muss mich von vielem Gewohnten verabschieden: Es passen plötzlich 24 statt 16 Programme auf eine Seite – wie soll ich meine wenigen da sinnvoll sortieren, ohne hässliche Lücken zu lassen?

    Ich drücke zwar schon auf den Ausschalter an der Seite, aber aus Reflex immer nochmal oben drauf. Ich wische beim Entsperren nach rechts, anstatt einfach meinen abgelutschen Finger auf dem Knopf zu lassen und wie befürchtet habe ich das Telefon schon ausgeschaltet, als ich mit dem Knopf auf der Gegenseite ein Foto machen wollte. Das ist ein ebenso klarer Designfehler wie die herausstehende Kamera. So wie sie wirkt, wird sie zwar keinen Schaden nehmen und das Telefon wackelt auf den Tisch gelegt auch nicht, aber der scharfe Ring um die Kamera führt bei Bewegungen auf dem Tisch zu einem Geräusch, als drücke man es durch Sand und das ist nicht gut für die Techiseele.

    iOS 8 kommt auf dem 6er erst richtig zur Geltung, sonst wäre Apples Marketingabteilung auch schlecht. Die Kamera scheint gut zu sein, alles ist wie geschrieben schnell, nur von der Tastatur bin ich enttäuscht: Bietet sie zwar im Breitbild, wo mit zwei Fingern tippen relativ schwierig ist, Cursortasten an, aber die haben keine Tastenwiederholung und man kann mit ihnen nichts markieren. Steve hätte auf sowas aufmerksam gemacht.

    Jetzt brauche ich nur noch zwanzig neue Programme, sonst ist die Liste so leer und der ganze Speicher vergeudet.

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  • In großer Gefahr

    Böses, kleines Ding

    Böses, kleines Ding

    Unscheinbar liegt es hier herum, das kleine Netzteil meines iPhones. Nie hat es etwas anderes gemacht, als das Telefon aufzuladen, aber Apple meint nun, dass es im Ausnahmefall böses im SchildeExterner Link geführt zu haben scheint. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mit meinem nicht passieren würde, wurde es doch nicht einmal lauwarm. Trotzdem werde ich es austauschen lassen – nicht, weil ich Angst vor ihm habe, sondern weil es einfach ist: Einen Termin am Kurfürstendamm machen, hingehen und das neue Netzteil mitnehmen – Ich wollte schon immer mal an die Genius-Bar.

    Einen anderen Austausch hat mir Apple schon vor Jahren angeboten, aber dieses Angebot schlug ich bisher aus, da ich für den Wechsel der Festplatte meinen iMac hätte wegbringen müssen. Stattdessen steht der ja schon eine Weile bei mir im Zimmer und wartet darauf, dass ich mich dazu durchringe, ihn zu verkaufen.

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