Aus dem Nichts [aktualisiert]
Vor einer Weile habe ich mit Bedauern festgestellt, dass Geld unruhig wird, wenn es auf einem großen Haufen liegt. Ich habe deshalb vor knapp über einem Monat den Plan gefasst, mir Aktien zu kaufen, obwohl ich davon so viel verstehe wie von Frauen, also viel weniger als von Apple.
Daher war mein Plan, mir Aktien von Apple zu kaufen. Am Ende des Plans stand, exakt heute Abend die Aktien wieder zu verkaufen (weil ich genau das hier erwartet habe). Das geht ja heute alles per Internet und wirkt so ein Bisschen wie ein Managerspiel mit Handeln und Spekulieren, außer dass das Geld hier echt ist. Natürlich nicht echt – all unser Geld gibt es ja garnicht –, aber halt in Vertrauen auf Wertbestand als Gegenleistung für die Arbeit akzeptiert.
Der Plan war total megasuper, hatte nur den Nachteil, dass ich ihn wie so viele nicht komplett umgesetzt habe, denn ich habe vor einer Woche schon verkauft, weil ich nervös geworden bin und habe daher nur Geld für einen Urlaub „gemacht“ und nicht für zwei, die es bei heutigem Verkauf gewesen wären. Und natürlich habe ich das Geld nicht gemacht, sondern einer Firma geliehen, die damit aus dem Schweiß junger Amerikaner innovative Software und dem Blut junger Chinesen tolle Hardware herstellt und weil die das so fein machen, kriegt man manchmal mehr Geld zurück, als man verliehen hat.
Das Geld war es aber nicht wert. Mit ein oder zwei Todsünden lebe ich ja ganz prima, aber eine dritte dazu lastet schwer auf dem Gemüt. Während letztens noch Freunde auf der Fusion den Ferienkommunismus genossen, saß ich zuhause und habe Aktienkurse geschaut und anstatt froh zu sein, eine mittlere Summe aus dem Nichts bekommen zu haben, ärgere ich mich, dass es keine noch größere war.
Manchmal bin ich mehr Mensch, als mir lieb ist.
Ich weiß garnicht, warum ich mich darüber (Aktie schießt erstmals über 400 Dollar) überhaupt ärgere. Ich muss es ja wohl gewohnt sein, mit wenig zufrieden zu sein, während mir all die, die alles haben sagen, dass das auch nicht glücklich macht und ähnliches Geschwätz.