Musikempfehlung: Turbostaat
Diese Platte erschien am 9. April und nennt sich „Das Island Manøver“. Damit kam sie zwar später als die ersten diesjährigen Ausbrüche dieses schrecklich benannten Vulkans, aber dennoch vor dem großen Chaos, das hier angeblich irgendwo ist. Der Titel stand allerdings angeblich weit vorher fest, vielleicht aufs Geld bezogen, aber allemal interessante PR.
Nun zur Musik: Turbostaat machten eine ganze Weile Punk: Gitarren und Geschrei halt. Mit der letzten Platte wurde es dann sowas wie Punk: Gitarren und Geschrei, aber Melodien und vor allem für Punk viel zu gute Texte und zu komplizierte Songstrukturen. Jetzt nicht wunders was erwarten – sie sind nur zu kompliziert für Punk. Mit der letzten Platte ergab sich aber auch ein Problem, das sie mit den anderen in meiner Top 5 teilt: sie war dermaßen gut, dass sie eigentlich nicht zu überbieten ist.
Gemessen an der alten Platte ist die neue dann auch etwas eintöniger und gradliniger. Die Melodien treten leider etwas in den Hintergrund und mit wachsender Titelnummer wirkt es, als hieß es bei den Aufnahmen „Augen zu, schnell durch und hoffen, dass es einfach so super wird wie damals“. Vielleicht muss ich es aber auch noch etwas wirken lassen, aber es wird lange, lange dauern, bis ich die Stücke 9 bis 12 auseinander halten werden kann.
Nicht gemessen an der alten Platte ist die neue super. Die Texte sind wieder irrsinnig, der Stil ist klar erkennbar, der Hintergrundchor und selbst die Drummachine geben neue Akzente und mit „Urlaub auf Fuhferden“ ist der Nachfolger von „Am Ende einer Reise“ bereits gefunden. Falls die Platte dennoch nicht überzeugen wird, wird es sicherlich das Konzert im Mai.