Molekülquatsch [aktualisiert]
Seit vorgestern ist die O2 World eröffnet und für normale Menschen zugänglich. In Berlin führt ein solch betongewordener Albert-Speer-Traum natürlich zu den üblichen Diskussionen. Über die Halle hätte man vielleicht vor zwei oder drei Jahren diskutieren sollen, als das Ding noch in Planung war, aber die Berliner Protestierer sind halt nicht die schnellsten.
Ich kann wie immer alle Seiten verstehen. Dass für die Halle ein Stück der Eastside-Gallery abgerissen wurde und in Hallennähe zwei gigantische Werbeleuchttafeln stehen ist ein Skandal. Würde die Halle da nicht stehen, stünde da etwas anderes, genauso hässliches, oder es wäre Brache mit cooler Zwischennutzungsclubkultur. Da muss jeder für sich entscheiden, was besser ist.
Ich fürchte, dass es mich irgendwann in diese Halle führen wird, wenn jemand da auftritt, den ich gerne sehen möchte. Das muss also schon ein ganz außergewöhnliches „Event“ sein, das mich dahin ziehen wird, denn dafür heißt es dann sparen und vorher viel trinken: die aktuellen Tickets kosten alle über 40 Euro (viele sind viel teuer) und das Bier angeblich 3,80 für 0,4 Liter. Auf die Bierpreise freuen sich sicherlich besonders die Eishockey-, Basketball- oder Handballfans.
Aktualisiert am 13.09.08: Ich fürchte, ich kann das Ereignis für mich schon benennen: das Spiel gegen Lemgo wird eines der wenigen sein, bei denen sich angeblich die Halle für die Füchse lohnt. Glaube ich ja nicht, aber ich werde es sehen.