Sollbruchstelle
Gestern habe ich zum dritten Male den Öffnungsmechanismus der Eisfachtür meines Kühlschrankes, oder wie die deutsche Sprache es möglich macht den Kühlschrankeisfachöffnungsmechanismus mit meiner bekannt brachialischen männlichen Art zerstört. Dass ich letztlich lediglich ein Plastikteil auf vielleicht acht Quadratmillimeter zerbrochen habe, möchte mein überbordendes Testosteron… aber wo war ich?
Das Eisfach kann weiterhin geschlossen werden, so wie auch Anfang des Jahres und schonmal 2013, aber ich muss mich jetzt wieder bei jedem Öffnen etwas zusammenreißen und das ist ein Verlust von Lebensqualität. Es ist auch ein Zeichen von überragender Lebensqualität, wenn diese durch eine defekte Eisfachtür in Mitleidenschaft gezogen wird, aber immer geht es irgendwem irgendwo schlechter und diese Tatsache sollte uns im Leben nicht leiten, aber wo war ich?
Ich ärgere mich in diesem Falle erheblich, da ich eben erst vor ein paar Monaten für etwa 400 Ostmark (um mal künstlich den Empörungsgrad dieses Artikels hochzuhalten) eine neue Tür gekauft habe, denn selbstverständlich kann man in unserer neoliberalen Gesellschaft (Empörungsgrad…) nicht einfach nur den Griff, sondern natürlich nur die ganze Tür neu kaufen. Noch dazu wurde der Kühlschrank – wie ziemlich viele – in der Türkei hergestellt und wer weiß, ob ich in diesen Zeiten überhaupt eine neue bekomme, wenn ich nicht vorher ganz lieb dem Führer huldige, aber wo war ich dieses Mal?
Ich sollte einfach nicht so viel Eis essen, dann muss ich auch die Tür nicht ständig aufmachen.