FIFA n
Vor drei Jahren hat EA versucht, die Nutzer von echten Betriebssystemen mit ins Boot der Freunde alljährlicher FIFA-Simulationsfußballspiele zu bekommen. Damit konnte ich unter Mac OS mein erstes FIFA seit etwa ’98 spielen und es war ganz gut.
Heute musste ich dafür Windows starten um mein aus dubioser Quelle für 35 Euro erworbenes FIFA 15 zu spielen und es war ok. Aus der Sicht eines drei Jahre Ausgesetzthabenden hat sich an dem Spiel viel getan:
Die Darstellung der Spiele ist fernsehreif, die Steuerung gutmütig, die Ballphysik realistisch, der Spielfluss erstaunlich und alles, was auf dem Bildschirm drumherum passiert, ist des Fußballerlebnis‘ würdig. Eigentlich ist das ganze Programm mittlerweile so realitätsnah, dass es immer einfacher wird zu dem zu kommen, was ich am besten kann:
Die deutschen Kommentatoren sind nicht lustig und ich hoffe für sie, dass ihr Burnout zeitnah professionell behandelt wird. Die Zuschauer in den Stadien werden glaubhaft dargestellt, allerdings ist das Spiel der ISIS hier leicht voraus, sind doch 99 Prozent der Zuschauer männlich. Dass das Stadion im Nordpark im Spiel „Waldstadion“ heißt, habe ich zunächst auf einen echt nicht lieben Gott geschoben, bevor ich sah, dass fast alle deutschen Stadien im Spiel so heißen. Es ist für einen einfachen Spieler unmöglich, einen Gegner im Strafraum zu verteidigen, dafür umso einfacher, aufs Tor zu rennen und zu punkten. Es gibt alle möglichen Modi um ein einfachen Spiel herum, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemanden so interessieren, dass er dafür das zusätzlich verlangte Geld bezahlt.
Es bleibt ein Computerspiel, aber je mehr es versucht, die Realität abzubilden, umso mehr kommt die Frage auf, warum es das nicht kann und niemals können wird.
Aber so wie ich mich mit mir darauf geeinigt habe, Instantkaffee für Kaffee zu halten und Tiefkühlpizza für Pizza, so halte ich FIFA 15 nicht für ein Fußballspiel und auf diese Weise macht es verdammt viel Spaß.