Insektozid
Dieses Jahr scheint ein gutes für Mitglieder im Club der Neoptera zu sein. Ob ich in Dragør des Nachts zerstochen, auf meiner Parktreppe beim Essen vespinaer belästigt werde oder auf meinem Balkon die Coccinellidae leben lasse, weil sie hübsch aussehen (und nicht, weil sie nicht zu den Neoptera gehört – Wikipedia ist so super zum Klugscheißen) – vielbeiniges, geflügeltes Getier erfordert gefühlt dieses Jahr in seiner Gesamtheit mehr Aufmerksamkeit als in den vergangenen (mit Ausnahme einer Woche in 2011). Selbst Spinnengetier schafft es mittlerweile häufiger in meine Wohnung, wird aber nur selten geduldet.
Damit kann ich zwar leben, aber wenn ich mir meine IKAE-Lampe derzeit so anschaue kann ich es offenbar besser als so mancher aus dem Club, denn an der Lampe Grund bildet sich seit einer Weile ein Friedhof bemerkenswerten Ausmaßes. Die Kamera fängt nur die großen Tiere ein, aber dazu liegen dort noch Dutzende, die als nicht mehr als ein schwarzer Punkt in die Geschichte der Welt eingehen werden.
Das möchte ich eigentlich nicht, aber auf Licht und eine offene Balkontür kann ich bei diesem Wetter nicht verzichten. Ich versuche, jeden erkennbaren Besucher auch weiterhin freundlich, aber bestimmt nach draußen zu leiten. Der Rest muss offenbar leider sterben, gibt sich anschließend in der Lampe aber immerhin in diesem Zustand zu erkennen. Oft genug ist es ja so, dass ein Wesen, dass meine freundliche Leitung ignoriert und daher mutwillig entfernt werden muss, beim besten Willen keine Leiche hinterlässt. Ein solcher Fall beunruhigt mich nicht, aber so wie in der Lampe ist es mir trotzdem lieber.