Neues vom Schlafbaum
  • Spielempfehlung: Giana Sisters

    Giana Sisters

    Giana Sisters

    Mensch, dafür dass ich fast hingeschmissen hätte, ist hier ganz schön viel los. Naja, kann man ja auch noch später…

    Heute mal etwas komplett außergewöhnliches: Ein Artikel zu einem Computerspiel, das nicht von Blizzard ist. Es ist sogar stattdessen aus Deutschland und irgendwie aus einem anderen Jahrtausend, denn es ist die Fortsetzung von Giana Sisters, mit dem ich meine frühe Jugend vor dem C64 verplempert habe, was mein Verhältnis zu Frauen vielleicht nachhaltig gestört hat: Die Angst, sie könne plötzlich StrubbelhaareExterner Link bekommen und mit Kugeln um sich schießen, ist durchaus hemmend. Spaß gemacht hat das Spiel früher und Spaß macht das neue auch heute wieder.

    Wie früher geht es ohne tieferen Sinn levelweise von Start nach Ziel, werden Kristalle gesammelt, Gegner plattgetreten und Plattformen ersprungen. Während die Spielfigur früher eben nur Lalis hemmen konnte und es nur von links nach rechts ging, geht es heute überall hin und das in zwei Welten: Man kann und muss oftmals zwischen der süßen und der punkigen Giana hin- und herschalten, da sich dadurch die Welt entscheidend verändert und soeben noch geschlossene Wege öffnet. Die eine kann zusätzlich langsam dem Boden entgegenschweben und die andere sich kanonenkugelgleich durch die Gegend schießen. Damit hat man zwei recht unterschiedliche Spielweisen in einem und muss diese auch immer wieder sekundengenau auswählen, um durch die Levels zu kommen und möglich viel einzusammeln. Wer hätte gedacht, dass es 2012 noch eine komplett neue Idee für ein Jump&Run gibt und dann noch eine so gute?

    Beim Wechsel morpht die komplette Welt gummiartig in die andere und die Themen von früher aufnehmende Musik von Chris Hülsbeck(!) wird nahtlos zu schwedischem KindermetalExterner Link. Das alles funktioniert so schön und perfekt, dass einzig der für einen alten Mann unglaublich hohe Schwierigkeitsgrad mich davon abhalten wird, das Spiel jemals durchzuspielen. Schon im ersten Endgegnerlevel bin ich sagenhafte 120 Mal gestorben. Ich habe trotzdem noch nicht die Geduld verloren, weil ich immer wieder auch belohnt wurde, wenn ich mich dann doch mal pfiffig oder geschickt angestellt habe (was die beiden Spielwelten von der echten unterscheidet). Ein guter Spieler kann vermutlich mit einer Eleganz und sonicartigen Geschwindigkeit durch die Levels kommen, dass es eine wahre Freude ist. Ich kann auch das nicht.

    Um die sonntägliche heile Welt perfekt zu machen: Das Spiel wurde teilweise durch CrowdfoundingExterner Link finanziert, wurde offenbar von Weggefährten des verstorbenen UrsprungsspieldesignersExterner Link entwickelt, kostet nur elf Euro, hat keinen Kopierschutz und läuft problemlos in einer virtuellen Windowsmaschine. Dafür nehme ich sogar in Kauf, dass im Spiel reihenweise Eulen getötet werdenExterner Link.

  • 2 Kommentare

    1. Oleg

      Sah das Cover damals wirklich so aus: http://www.atarimania.com/st/boxes/hi_res/giana_sister_d7.jpg oder hat sich jemand die Mühe gemacht alle verfügbaren Google-Bildersuche-Treffer zu erotisieren?

      • Das Bild kommt mir bekannt vor, genau kann ich es aber nicht beantworten, da ich weder einen Atari ST hatte, noch irgendjemand damals Originalversionen gekauft hat.
        Wobei: Ich hatte das Original von Hard&Heavy, schlechteren Nachfolger von Gianna Sisters.

        Interessanter Fakt: Dein Kommentar wurde vom Blog als Spam bewertet. Cool wäre es, wenn das aufgrund des Inhalts des Links geschehen wäre. Die uncoole Wahrheit ist: Das passiert bei Links immer. Wieder etwas gelernt.



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