Gute Rahmenbedingungen (reichen nicht)
Knapp anderthalb Jahre erst habe ich mein aktuelles Fahrrad. Das ist mit mir in der Zeit zwar schon zehn-, eher elftausend Kilometer durch Berlin und Kopenhagen gefahren, aber ich finde, dass das kein Grund ist, heute einfach so unter mir zusammenzubrechen. Wobei „zusammenbrechen“ reichlich überdramatisiert ist: Es ist offenbar am Hinterrad das Lager kaputt, denn das Rad schlenkert jetzt unter lautem Knacken mehrere Zentimeter nach rechts und links. Ich nehme an, dass dank günstiger chinesischer Arbeitskraft und systembedingter Konsumverpflichtung eine Reparatur nicht in Frage kommt, sondern ein Austausch hermuss. Selbst wenn eine Reparatur grundsätzlich möglich gewesen wäre, so ist sie es sicher nicht mehr, nachdem ich mit dem kaputten Rad noch zehn Kilometer nach hause gefahren bin.
Wie das passieren konnte, kann ich mir absolut nicht erklären. Vielleich konnte sich da jemand nicht an seinen neuen Partner auf der Vorderseite gewöhnen, den es erst letztens bekommen hat. Vorne silberne Speichen und hinten schwarze – sie waren wohl einfach zu verschieden.
Auch die Kette ist mittlerweile komplett durch, aber das ist bei der Nutzung auch kein Wunder. Dass ich damit so weit gekommen bin glaubt mir mein Fahrradmann nie. Damit ist streng genommen mittlerweile nur noch der Rahmen (naja und Schaltung und Bremsen – der Dramatik geschuldet in Klammern) original, was ich für die kurze Zeit ziemlich traurig finde. Ich könnte ja bei Sonntag nach Garantie oder Kulanz fragen, aber der Service ist dem Verkaufsgespräch dort ganz klar untergeordnet. Also geht es Montag in die Fahrradklinik und alles am Fahrrad wird wieder gut.
…und hält dann auch bestimmt viel länger.