Nachrichten aus dem letzten Jahrtausend
Zunächst die gute Nachricht für alle, die sich um mich und meine Erscheinung sorgen: Die mehrjährige Suche nach einer neuen Winterjacke nahm Anfang Februar ein gutes Ende und das geschah so:
Nachdem ich einige Jahre in Folge in der echten Welt nicht fündig wurde, habe ich es seit Ende Januar (wie schon angeschnitten) im Internet versucht und schon beim zweiten Versuch war ich erfolgreich (was äußerst selten so ist). In diesem zweiten Versuch bestellte ich bei OTTO. Die bestellte Jacke passt, ich musste sie zwar nach zwei Wochen zum ersten Mal nähen, sie erfüllt aber ansonsten die wichtigsten Anforderungen, die ich an eine Jacke habe: sie ist schwarz, lang, warm, hat eine Kapuze, Reißverschluss und nimmt mehrere Liter Bier auf.
Mit dieser Bestellung habe ich mich einem alten Versandhändler – einem sehr mitteilsamen Dinosaurier – offenbart, der mir seine Mitteilsamkeit in Form von postalisch zugesandten Baumleichenteilen beweist, wann immer im danach ist. Heute erhielt ich tatsächlich den OTTOkatalog, den ich zuletzt in der Hand hielt, als ich im Präinternetzeitalter die Unterwäscheseiten herausgerissen habe, wie es Jungs in der Vorstellung älterer Menschen alle getan haben. Ok, ich habe es nicht getan, aber ich habe gerade vielleicht erstmals bewusst die Vorstellung eines älteren Menschen geäußert. Verdammt – ich hätte mich nicht mit Dinosauriern einlassen sollen. Man fühlt sich in ihrer Gegenwart verdammt weit weg von der Jugend.
Wie dem auch sei: Die Oompa Loompas, die für den Dino die Internetpost beantworten, haben mir neun Minuten nach meiner Anfrage per E-Mail die Formmail 93a (Katalogabbestellung) zurückgeschickt und ich hoffe, dass ich damit den nächsten OTTOkatalog erst wieder in den Händen halte, während ich entdecke, dass mein Sohn die Unterwäscheseiten rausgerissen hat.