Was plant die Politik?
In meiner Nachbarschaft gibt es in diesen Tagen in vielen Läden einen Kasten Sternburg Bier für 5,55 Euro. Das ist billig, das ist sogar Billigs große Schwester. Natürlich habe auch ich ob eines solch unschlagbaren Angebots einen Kasten nach hause geschleppt, denn ich finde, dass man das Bier gut trinken kann und ich war dem Bier an sich schon immer weniger abgeneigt als nötig.
Der Preis von 20 Einzelflaschen liegt allerdings weiterhin bei 9 Euro. Man will also, dass Kästen gekauft werden. Das wirft Fragen auf:
Wer ist Zielgruppe? Die Alkis können es nicht sein. Die denken von Bier zu Bier, haben keine Kühlmöglichkeit und in der Regel auch keine 3,10 Euro für den Pfand. Touristen können es auch nicht sein, die sind erst nach Ladenschluss aktiv. Bei Studenten verhält es sich genauso, allerdings natürlich, weil die durch Bachelor und so länger arbeiten müssen, als Geschäfte aufhaben. Oder Rentner? Die müssen zusehen, dass sie unser Geld ausgeben, bevor sie sterben – da wäre billiges Bier kontraproduktiv. Bleibt der noch Geld zum zweimal Umdrehen habende, Kühlmöglichkeit besitzende und vorausschauende Teil der Bevölkerung: die (schrumpfende und geschröpft werdende) Mittelschicht.
Warum wird diese Zielgruppe bedient? Offenbar soll hier pünktlich zum Bundesligastart im großen Stil ein Teil der Bevölkerung der noch etwas hat, für das er möglicherweise kämpfen würde, gezielt sediert werden, oder zumindest diskreditiert: Wer mit Sterni vorm Bremenspiel sitzt (wie ich gestern), macht sich keine Gedanken. Wer mit Sterni trotzdem zur Demo geht, wird wegen Ungebührlichkeit abgeräumt. Wenn dann alles ruhig ist, kann es passieren.
Was wird passieren? Keine Ahnung, aber es wird.
Was kann man tun? Saufen, auf Demos vermehrt mit Rotwein auflaufen und immer wachsam bleiben: oben lauert der Feind!