Inselleben
Irgendwo in einer Blase der 7. Dimension gibt es eine Parallelwelt, in der die Bewohner Fotoapparate haben, mit denen man telefonieren kann. Sie können damit ihr Gegenüber kaum verstehen, aber sie nutzen die Dinger trotzdem überall und reichlich und fragt man sie, warum sie das tun, sagen (oder vergleichbares) sie nur schulter-(oder vergleichbare Körperteile) zuckend, dass das doch ganz ordentlich ist – es sei schließlich nur ein Fotoapparat.
Oder kurz gesagt: wenn man die neue Kamera braucht, liegt sie zuhause und das Steinzeithandy macht echt miese Fotos.
Um die nach diesen merkwürdigen Sätzen mehr denn je brennende Frage „ist es jetzt schon soweit, dass der Junge Fotos von Hasis macht?“ zu beantworten: es sind besondere Umstände, die dieses notwendig machen.
Wenn man was auf dem Bild erkennen würde, sähe man Karnickel in großer Zahl und mittig und hinten zwei bunte Haufen dahingeworfenes Gemüse. Das Besondere daran ist der Schauplatz des Geschehens, nämlich die Verkehrsinsel Hohenzollerndamm Bundesallee, auf die Tags dank Verkehr niemand kommt, nicht Mensch noch Tier (Flugeinheiten ausgenommen).
Wie, wann und warum die Tiere da hingekommen sind wo sie nun sind, ist nicht schwer zu sagen (zu Fuß, nachts, Futter). Was sie den Tag über dort machen, ist auch logisch (futtern und dem Begriff „Verkehrsinsel“ eine neue Bedeutung geben).
Offen bleibt allein die Frage, wer aus welchem Grund das Gemüse da hingeschmissen hat. Weiß es jemand?