Der Lauf der Dinge
Hatte ich über meinen Versuch, im Rad des Kapitalismus mitzulaufen und zu verschwenden geschrieben? Ich hatte. Das erste Mal hat es ja nicht geklappt. Mäßigung, Bescheidenheit, Geiz, die Lautstärke – was auch immer – hielten mich davon ab, das bereits ausgepackte Monster zu behalten. Wer mich kennt, weiß aber, dass ich nicht gut schlafe, wenn ich nicht hin und wieder was kaufe, und sei es noch so unnütz, dekadent oder beides.
Im zweiten Versuch hat es vor einiger Zeit mit einem neuen iMac geklappt. Der ist nicht ganz so mächtig wie der erste, nicht ganz so teuer, aber es haben dafür gleich viele Chinesen geschwitzt und Aluminiumbäume geblutet.
Dennoch habe ich ihn behalten, auch wenn er genauso laut ist, wie der erste es war. Mittlerweile haben wir uns aneinander gewöhnt und schließen eine längere Beziehung nicht aus, bis hinter irgendeiner Ecke etwas besseres auftaucht. So ist der Lauf der Dinge.
Mein alter Mac ist damit altes Aluminium und musste noch die WM abwarten, bis er an einen hoffentlich guten, neuen Hirten abgegeben werden konnte. Heute Nacht steht er im Schaufenster einer Drogerie, die auch Postfiliale ist und wartet auf seine Bestimmung. Ich muss da gleich nochmal vorbeigehen und ins Fenster winken. Ich hasse Abschiede…
Nebenbei: man müsste eine Onlineplattform aufbauen, auf der Leute Dinge an andere Leute versteigern können, wofür man dann horrende Gebühren verlangt – achnee, zu spät…