Musik: Selig
Plötzlich gab es eine neue Platte von Selig. Die musste ich dann unvorgehört kaufen, was ich eher selten mache. Sehr fein: Bei iTunes gibt es die Deluxefassung mit Video und Booklet für zehn Euro und ich habe auch tatsächlich erst das Video geguckt, bevor ich die Platte gehört habe.
Bei den ersten Tönen fühlt man sich gleich, als sei in den letzten 10 Jahren nichts passiert (was streng genommen ja auch irgendwie stimmt). Der Sound, der Gesang, das Tempo – alles wie früher. Dieses Gefühl hält sich allerdings nur mit einer gewissen Mühe über die ganze Platte. Hin und wieder ist es durch irrsinnig poppige Refrains (Wir werden…, Immer wieder, Lang lebe..) unterbrochen und einmal ist es ganz knapp davor, durch einen Hauch zuviel Belanglosigkeit auf Dauer verjagt zu werden (Der schönste aller Wege). Das sind so Momente, in denen man doch merkt, dass Band und Fan hier in der langen Schaffenspause doch nicht gleich schnell erwachsen geworden sind. Drumherum ist aber alles Selig, egal ob schnell (Auf dem Weg…, Die alte Zeit…, Ich dachte…) oder langsam (Ich bin so…), und das ist gut, denn in Zeiten der Krise brauch man Gewohntes und Verlässliches. Das merkt man, denn irgendwie schreiben alle zu der Platte über früher.
Laut Video wird das der Band zum Glück nichts ausmachen, weil die Jungs selbst ganz zufrieden sind, dass es keine Überraschungen gibt. Auch die Texte klingen immer wieder genau danach.
Für die, die – vielleicht zu Recht – noch nicht überzeugt werden müssen: es gibt wieder einen Hidden Track und auf dem Cover ist eine Katze.
Würde ich mir wegen der Katze nicht kaufen ;-) Das Album kenne ich nicht, die erste Single gefällt mir aber auch sehr gut.