Alle Pankower werden sterben
Seit Montag gibt es im Bezirk Pankow (das ist also auch der Touris und Schwaben Prenzlberg) eine Liste der „Ekel-Lokale“, wie der Tagesspiegel in feinem Bildsprech pusht. Schaut man sich die Liste an, ist das ekeligste, was beanstandet wurde, das „Vorfinden verdorbener Lebensmittel“ in drei von 39 Läden. Vieles andere in der Liste passiert in meiner Wohnung wie in vielen anderen täglich, vielleicht sogar bei den Menschen, die sich jetzt in Lebensgefahr wähnen, wenn sie an den gelisteten Läden auch nur vorbeigehen.
Elf der Läden sind Asienimbisse. In denen verzichtet man schonmal drauf, jedes unverständliche Pissgesetz umzusetzen, damit bloß am Ende keiner vom Essen stirbt oder Aua bekommt. Darum gibt es da ja auch Chinapfanne für 2,50€. Die vertuschen das aber auch garnicht: Da kann jeder sehen, wie die Pfannen gereinigt, der Reis gekocht und die Vorräte aufbewahrt werden.
Viele andere Läden sind fahrende Händler. Dass die keinen Warmwasseranschluss in der Bude haben, kann schonmal sein. Ich kenne auch niemanden, für den das bei der Nahrungssuche Ausschlusskriterium ist. Und selbst wenn irgendeine Gefahr bestünde: es wird ja niemand mit Waffengewalt gezwungen, da zu essen und elendig daran zu krepieren.
Ich wäre heute ja schon glücklich, wenn meine Bäckerin nicht jeden Morgen eine Minute lang die Schrippen mit der Zange aus dem Korb hangeln, sondern einfach mal die vom lieben Gott dafür gebauten Hände nehmen würde. Und dass früher um die Eistüte kein Papier war, glaubt einem heute ja schon kein Mensch mehr… Oder die Scheibe Wurst beim Fleischer mit den Händen angefasst – wie konnte ich nur so alt werden?
Der Eintrag „Damla Bistro: Billigbier wird als Schultheissbier verkauft“ ist allerdings gleich aus mehreren Sichtweisen komisch.