Prozente
Bei mir am Platz war heute so richtig Trubel. Hier und da ging es um Prozente, was angesichts der nahenden Demokratieverhöhnung nicht weiter verwunderlich ist.
An einem Tag wie heute wünschte ich ein Stück weit, ich wäre schon in der Lage nach Zehlendorf zu ziehen, aber so muss ich mich leider noch dem stellen, was sich die Nachbarschaft nennt, die ich mir vor vielen Jahren ja irgendwie selbst ausgesucht habe:
Auf der einen Seite des Platzes steht für 25% Rabatt vor Rossmann eine Menschenschlange, die jedem Konsum alle Ehre gereicht hätte (gab es in der DDR eigentlich auch schon Wachleute an der Tür und wenn ja, haben die mehr verdient als 5 Euro?), auf der anderen Seite spricht Herr Gysi von seinen Vorstellungen von 100% sozialer Politik. Schöner kann man auf 100 Metern nicht aufzeigen, dass irgendetwas schiefläuft.
Was der gute Mann so von sich gibt, hört sich in meinen Ohren schon ziemlich richtig an, allerdings mag ich die Linke seit jeher für ihre hervorragende Oppositionsarbeit und ich werde daher einen Teufel tun, ihnen diese Möglichkeit zu nehmen.
Angesichts meines derzeit beschaulich geordnetem Tagesablaufs und Gesundheitszustands versuche ich am 22. vielleicht mal etwas ganz verrücktes: vormittags und nüchtern Wählen, möglicherweise sogar als erster. Mein altes T-Shirt habe ich schon wieder rausgekramt. Darf man eigentlich wählen, wenn man medikamentenbedingt keine schweren Maschinen bedienen darf?