Neues vom Schlafbaum
  • Gratulation und Dank

    Für das exklusive Publikum dieser Seite, das ich erfolgreich mit Informationsungleichgewicht sediere, um mich auf dieses Ding mit dem Leben konzentrieren zu können ist es unsichtbar, aber das ist kein Grund, nicht auch einmal darauf aufmerksam zu machen, dass ich seit fast sieben Jahren ein Werkzeug benutze, an dem viele Leute mit viel Einsatz arbeiten, nämlich WordPressExterner Link als Blogsoftware hinter diesen Seiten.

    Ich glaube, meine erste Installation hatte noch eine eins vor dem Punkt, aber als ich hier zu schreiben begann, war es eine zwei und es war zu Beginn nicht nur hier, sondern auch im Beruf eine spannende und ungewohnt kommunikative Zeit, herauszufinden, was mit WordPress alles möglich war, bis hin zu aktiver Hilfe bei Bugs und einem Fork der nicht mehr existenten AniGal, aus der das entstanden ist, was heute auf dieser Seite all die Bilder anzeigt.

    Ich habe so unfassbar wenig zurückgegeben, wie ich auch sonst im Leben fast nur Beobachter bin, aber trotzdem war ich dabei und da es das hier ohne all das nicht gäbe an dieser Stelle kurz und knapp:
    (Viel zu später) Glückwunsch zum ZehnjährigenExterner Link und Dank an all die Menschen, die WordPress möglich gemacht haben und es noch immer tun!

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  • Erfreulich wutlos [laufend erweitert]

    Heute trafen sich wie eingeladen etwa 60 Nachbarn (starke zwei aus unserem Haus), um darüber zu sprechen, was man gegen den die Tage angesprochenen Bebauungsplan tun kann. Wut und Hysterie war keine zu spüren, dafür ein durchaus etwas versprechendes Gemisch aus Unwissenheit, Empörung und Aktionismus.

    Tatsachen zum Bebauungsplan gab es wenige, denn offenbar war es nicht nur mir unmöglich, konkrete Informationen zu erhalten. Laut einem zufällig und privat anwesenden Amtsmenschen könnte das daran liegen, dass es bisher kaum Fakten, sondern eher Wünsche und Ziele gibt. Es steht also keineswegs fest, dass der ganze Urwald abgeholzt wird. Fakt ist aber, dass die Information der Anwohner nicht nur kaum vorhanden und auffällig hektisch, sondern mit dem wenigen Geschriebenen auch noch maximal unglücklich gelaufen ist.

    Den meisten Anwesenden waren dann aber die drei Linden, die für den hier ebenfalls schon besprochenen Neubau weichen müssen und für die bereits eine Gruppe kämpftExterner Link (anschauen – da stehen wenig dumme Sachen), wichtiger, denn deren Tod steht leider so gut wie fest. Soweit ich das verstanden habe, wurde beim gesamten Plan für das Gelände das ein oder andere Auge zugedrückt und wenn Montag ein tatsächlich prüfender Ornithologe nicht noch irgendein Nest findet, ist es um die Bäume geschehen und die Nachbarn gegenüber werden anschließend vom Neubau verschattet (was immer wichtiger ist). Bei irgendwelchen Lindenwachen, Parkverbotsboykotts und Kulturprogrammen zwecks Aufmerksamkeit bin ich in dem Fall nicht dabei: Der moderne Deutsche weiß, dass man nur Kriege führen sollte, die man gewinnen kann.

    So wurde es letztlich doch etwas durcheinander, wenn auch weniger als erwartet. Für den Urwald gilt: Einige der Anwesenden haben schon Kontakt zum Amt und man versucht, zügig eine Informationsveranstaltung anzuberaumen, die hoffentlich aufklärt. Wenn uns dann etwas nicht passt oder Beschiss zu ahnen ist, kann man immernoch die Nachtigall, den Mauersegler oder irgendeinen Verfahrensfehler ins Spiel bringen und da bin ich gerne dabei.

    Auch eine Erklärung werde ich dem Amt noch zukommen lassen, wobei ich ehrgeizig genug bin, nicht eine der zwei im Umlauf befindlichen Vorformulierungen zu nehmen, sondern inspiriert davon etwas eigenes zu schreiben.

     

    Interessant ist die Frage, ob das zeitliche Aufeinandertreffen des Arbeitsbeginns für den Neubau und des Ablaufs der Frist zur Stellungnahme bezüglich des anderen Bebauungsplans Zufall ist. Zum einen kann man engagierte Anwohner damit leicht auseinanderdividieren (das Wort gibt es auch erst seit der Ära Merkel), wie man an mir sehen kann, zum anderen kommt der Verdacht auf, dass hier im Wirklichkeit größer gedacht wird, denn laut Flächennutzungplan ist der Urwald Wohnfläche. Möglicherweise habe ich also irgendwann statt eines Basketballplatzes einen Eigentumswohnungsneubau vor der Nase. Ehrlich gesagt wäre mir das nicht unlieb, denn der schirmt mich noch besser von der Bahn ab als die Bäume und ich bin gespannt, was die zugezogenen Schwaben™ dazu sagen, dass ihnen der Markt zweimal die Woche den Straßenstaub auf den Balkon föhnt.

     

    Was mir noch nicht klar war – und ihnen selbst vermutlich auch nicht – ist, dass Straßenbäume tatsächlich alle Nummern tragen, offenbar sogar nach Straßenseite. Sollten alle Proteste in der kommenden Woche also nutzlos sein, so stimmt mit ein:

    Meine Freunde die Bäume 350-35, 350-37 und 350-39 sind tot – sie starben im frühen Morgenrot…

    Etwas ähnliche Artikel: Gestorben an sich selbst, Zeichen, Mietnest

  • Wut im Kiez

    Neulich ging es noch um einen Neubau und im dortigen Kampf ist man mittlerweile bei einem Plakat angelangt, auf dem steht, dass mit dem Grundstück viel Geld gemacht würde. Ob ich nicht weiß, was ich dagegen tun könnte, oder nicht weiß, ob ich was dagegen tun will, aber mein Gedanke dazu war „ja, was denn sonst?“

    Aber auch in mein Blickfeld schiebt sich nun die städtebauliche Veränderung in Form einer parkähnlichen, „sportbetonten Spielfläche“Externer Link zwischen unserer Straße und der S-Bahn. Bisher ist dort Urwald mit Füchsen und impertinent zwitscherndem Fluggetier, aber ich mag den, weil er die Sicht auf die Bahn nimmt und im Sommerwind rauscht wie das Meer.

    Nun munkeln Nachbarn und Flugblätter, es sollen Bäume gefällt werden. Ein genaues Bild darüber wollte ich mir heute im Rathaus machen, aber da weiß man mit der Kälte von Gebäude und Beamtentum umzugehen um den kleinen Mann in die Flucht zu schlagen (naja, einmal war besetzt und einmal abgeschlossen).

    Daher verlasse ich mich auf Aussagen aus zweiter Hand, wenn sich am Donnerstag die Nachbarschaft trifft, um das weitere Vorgehen zu beraten. Ich fürchte, es wird dabei schon genug Wut und Hysterie herrschen, um konstruktives Handeln ausreichend zu erschweren und darum bleibe ich wohl Beobachter.

    So lange ich noch davon ausgehen kann, dass man mir nicht den kompletten Sichtschutz vor der Nase wegfällen wird, wird es bei mir weder für Hysterie oder Wut und erst Recht nicht zu dem (neben der mir fremden Liebe) einzigen wahren konstruktiven Gefühl genügen: dem Hass.

    Das kann sich aber ändern, sollte ich in Zukunft freie Sicht auf eine Skaterbahn oder einen Basketballplatz haben. Bei Beachvolleyball wäre ich unter Auflagen verhandlungsbereit.

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  • Zeitüberschuss

    Es war lang schon absehbar und trotzdem wie immer schockierend, als mir klar wurde, dass die nächsten zwei Monate kein Fußball und die nächsten drei Monate keine Serien meine wenig kostbare Zeit aufbrauchen werden. Das ist nun zumindest jedes ungerade Jahr das gleiche, aber dennoch immer wieder eine massive Umstellung meiner Zeitplanung. In der Regel wird die freie Zeit durch Freiluftveranstaltungen ausgeglichen, aber Grillen, Angeln, Radfahren oder Bierchen im Park locken beim derzeitigen Wetter nicht besonders. So bleibt die Hoffnung auf Besserung und ansonsten halte ich mich wohl mit B-Veranstaltungen über Wasser (U21- und Frauenfußball-EMs) und bringe mich für die letzte Staffel von How I Met Your Mother wieder auf einen Stand der Geschichte – es sind ja bisher erst 184 Folgen.

    Im August und September scheint dann die Sonne jeden Tag in Strömen und ich habe Urlaub, also wird es vermutlich wieder genauso schwierig, seine Zeit wieder für die neue Saison und die nächsten Staffeln freizumachen. Es wird sogar noch eine halbe Staffel Community geben. Wer soll das alles gucken?

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