Mittwoch, 12. Dezember 2012 um 19:20 Uhr in Neues.
Nicht der heilige Geist, sondern der Geist meines letztjährigen Fahrrads sitzt mir im Nacken und kommt näher. Für all die, die nicht besonders viel Autorennen spielen: Da gibt es oft ein Geisterauto, das die Fahrt und Zeit der letzten Runde anzeigt und das in der Regel dazu motiviert, sich selbst zu überbieten.
Gedanklich – wie Geister meist sind – fährt ein solches Rad auch immer mit mir mit, da ich ja zumindest überschlagsweise protokolliere, was ich so an Radstrecke zurücklege (11 für Arbeit, 20 für Stadion, 14 für Neukölln, 40 für die Teltowrunde – so in dem Stil). Dieses Jahr war ich lange faul, denn trotz im letzten Jahr ausgefallenen Urlaubs bin ich derzeit nur noch 68 Kilometer vor letztem Jahr und das Wetter da draußen gibt derzeit keine Hoffnung, den Vorsprung wieder auszubauen.
Tatsächlich habe ich mich, seit der Winter bei uns einbrach, nur am Samstag auf eine längere Strecke gewagt und das auch nur aus restalkoholbedingtem Leichtsinn. Ansonsten ist es wie immer im Winter: Die Radwege werden mit benzinbetriebenen Bürsten poliert oder als Schneeablage genutzt und die Straße wird von Autocowboys verteidigt. Das hat mir viele Jahre nichts ausgemacht, aber langsam werde ich zu alt und sanft für diesen Krieg und setze mich dagegen lieber für einen zu hohen Preis (den zu zahlen ich vermeide, so es geht) in öffentlichen Verkehrsmitteln Bakterien und Menschen aus, denen ich lieber nicht begegnen möchte.
So schön Schnee manchmal ist, aber mit den Jahren wird dieser ewige Wetterwechsel auch langweilig. Ich esse und arbeite immer das selbe, ich habe Spaß mit immer dem selben Körperteil, dann kann auch immer das gleiche Wetter sein – und zwar Sonne bitte (mit etwas Wind)!
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