Neues vom Schlafbaum
  • Voll platte Platte

    Es ist noch nicht so schrecklich lange her, dass ich hier mit meiner „Platte“ an die fein ausgewählte Öffentlichkeit ging. Im verordneten Herbsturlaub vor gefühlt 52 Wochen habe ich mir aufgrund meiner Zufriedenheit mit jenem Teilergebnis daran gemacht, eine Sammlung von aktuellen und älteren Liedern zusammenzustellen, um daraus ein richtiges Album zu machen, so mit vielen Liedern, Booklet und dem ganzen Schnickschnack.

    Das kann man sich jetzt in ruhiger Stunde anhören, wenn man die entsprechende Seite aufruftExterner Link. Mir gefällt es und vielleicht werde ich ja damit auch noch irgendwann berühmt, falls meine Texte verstanden und die laienhaften musikalischen Darbietungen toleriert werden.

    Ich gehe davon aus und hoffe, dass ich damit nicht berühmt werde, denn dann fangen Leute an, mehr zu wollen und mehr geht derzeit nicht, oder sie fangen an zu interpretieren und verbinden Lieder mit eigenen Momenten und verstehen alles falsch und am Ende laufen die Lieder bei irgendwelchen Feierlichkeiten und es wird dazu getanzt. Eine Vorstellung, die mir vorzustellen ich gern vermeiden möchte.

    Anhören und Gedanken darüber machen, sowie mir diese mitteilen allerdings ist absolut erwünscht. Ich mache das schließlich nicht zum Spaß.

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  • Hier die Schachtel mit der Kabarettkarte

    Kleiner Zwischenstand zu meinen Liveereignisbesuchsvorsätzen von letztens: Riverside – vergessen, ASIWYFA – zu kalt draußen, Volker Pispers – erledigt.

    Es ist mal was anderes, ihm allein ohne Beobachtung durch Fernsehkameras weit über zwei Stunden zuhören zu können. Im Fernsehen ist er nämlich offenbar ein ganzes Stück weniger garstig. Zuspätkommer anmachen und Fäkalausdrücke überstrapazieren hat er eigentlich garnicht nötig, aber wenn man selbst krank ist und durch Arzteinsätze im Publikum gestört wird, kann man vielleicht schon mal etwas gereizt reagieren.

    Ansonsten alles wie erwartet: Viele Texte sind bekannt, genauso vieles war neu, einiges war etwas unzusammenhängend, für wenige Schlussfolgerungen musste man schon wissen, welches Auge man zudrücken musste, aber im Grunde hat er mit fast allem Recht, was traurig genug ist.

    Eigentlich gäbe es nach den Aussagen also für unsere Gesellschaft genug zu tun, aber wie die anderen vielen hundert Zuschauer werde auch ich damit morgen nicht anfangen. So ist er halt, der Mensch.

    Der Mensch hat sich dann auch noch tags auf einer ganz anderen Ebene der Gesellschaft amüsiert, nämlich schon wieder im Stadion bei einem überwiegend unterhaltsamen Fußballspiel. Noch schlimmer macht das der Umstand, dass wir die Karten kostenlos bekommen haben, weil wir Kunden einer bestimmten Bank sind. Ich muss gestehen, dass sich das so schlecht garnicht anfühlte. Jetzt habe ich aber genug Hertha für diese Saison gesehen.

    Nochmal danke für Pispers-Karte und Begleitung.

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  • Misswirtschaft

    Ja, es war schlecht in der Planwirtschaft damals: In der leeren Fleischerei stand ein Sparschwein, damit sie niemand für einen leeren Käseladen hielt, man wartete auf sein Auto Jahrzehnte und man röstete Getreide, um sich Kaffee vorzumachen. Es galt, immer früh aufzustehen, um etwas kaufen zu können, von dem man erst im Laden sah, was es ist, niemand bekam Vitamine und die Welt war schwarz-weiß, außer Sonntags.

    Das ist in der Marktwirtschaft gänzlich anders: Das Modell von Angebot und Nachfrage, moderne Produktionsmethoden und die konsequente Ausbeutung von Mensch und Umwelt sorgen dafür, dass wir jederzeit überall alles haben könnten, wenn wir das Geld dafür hätten. Schlangen gibt es nur vorm Applestore und vor Pfandautomaten und im Schaufenster der Fleischerei steht kein Sparschwein, weil das längst geschlachtet wurde, da die Fleischerei jetzt eine Fleischtheke im Supermarkt ist.

    Es scheint in diesem unbegrenzten Angebot aber Ausnahmen zu geben, jedenfalls dort, wo ich einkaufe: Bei den Joghurts fehlt fast immer Pfirsich/Maracuja, bei den Bistro-Baguettes immer „Provence“, beim Frischkäse häufig der mit Kräutern, beim Billigmüsli das Schokomüsli und bei den Gummisüßigkeiten das Weingummi – die Liste ist beinahe unendlich.

    Auf meine heutige Frage nach dem Grund bekam ich vom Personal gesagt, dass die eben immer zuerst leer sein, was weniger Antwort als mehr Unterstreichung der Notwendigkeit meiner Frage war, worauf hinzuweisen ich mir gespart habe. Fehlt das eine oder andere, ist das ja auch nicht so schlimm, denn ich kann ausweichen – es ist ja nicht so, als sei der Laden leer –, oder noch besser auch mal verzichten.

    Dennoch trübt dieser Mangel das Gefühl von Freiheit und Alleserreichenkönnen, mit dem wir täglich medial konfrontiert werden und das prangere ich an.

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  • Nicht mehr wie früher

     
    Propeller

    Ach wie einfach war das Leben, als ein solcher Anblick noch Schadenfreude auslöste anstelle von Mitleid.

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