Neues vom Schlafbaum
  • Berliner Weihnachtsmarktsimulation

    Ich war dieses Jahr noch auf keinem Weihnachtsmarkt und dabei wird es bleiben: Normalerweise hat man Gründe, Ramsch zu kaufen, überteuerten und minderwertigen Alkohol zu trinken und trotz mieser Musik fröhlich zu sein, aber an solche kann ich mich nicht mehr erinnern.

    Zwei Hauptmerkmale Berliner Weihnachtsmarktbesuche darf ich aber auch ohne Besuch in diesem Tagen hautnah spüren, wenn auch in umgekehrter Reihenfolge: Zunächst eine Nacht voller Erbrechen und allsowasExterner Link und anschließend lecker Getränke mit Anisgeschmack.

    Merke: Fenchel-Anis-Kümmel-Tee weiß tatsächlich den Magen zu beruhigen und wenn man sich Indianermusik im Hintergrund vorstellt, ist es fast wie am Alexanderplatz.

    Ich wüsste jetzt lediglich gern, warum mein Verdauungstrakt meinte, Sonntag Nacht einen Reset fahren zu müssen. Das haben mir die vergifteten Weihnachtsmarktbesucher voraus, die kennen die Ursache: nachgewiesene Blödheit.

    Ich weiß übrigens nicht, warum der Täter immernoch als „irrer Giftmischer“ oder ähnliches beschrieben wird. Auf derartig perfide Weise Paranoia in der Gesellschaft zu säen – das ist für mich weitaus eher Terrorismus als Bänkern Briefe zu schicken… ich höre lieber auf – ich bin krank.

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  • Man muss nur mal wieder meckern

     
    Provence
    Wenn ich gewusst hätte, dass ich nur mal schreiben muss, was mir fehlt und es mir dann reihenweise angeboten wird, dann stünde unter jedem Artikel hier ein Frauenname.

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  • In die Breite

    Flüssigkeiten

    Flüssigkeiten

    Noch schnell etwas darüber schreiben, bevor der Mist in ein paar Wochen niemanden mehr interessiert: Das große neue Ding im Moment ist Bubble-Tea, also Blasentee. Das ist irgendeine Teemischung mit komischen, süßen Blasen drin, die irgendwo aus Asien stammen, also vermutlich aus Seetang oder Hund gemacht sind.

    Die Stadt ist angeblich voll davon, besonders in den hippen Bezirken. Nicht weit von mir hat sich trotz großer Entfernung zu diesen Bezirken ein Laden trendbewusst diversifiziert und betreibt neben seinem Kerngeschäft, der Druckertinte, nun ein ebensolches mit Blasentee. Ich bin gespannt, wann er den ersten verkauft.

    Jetzt fehlt eigentlich nur noch Parfum und es wären die teuersten Flüssigkeiten der Welt in einem Laden vereint. Damit ist die Warenkombination auch garnicht mehr so seltsam, wie sie zunächst wirkte. Da gab und gibt es mit dem Laden für Computerhardware und Strumpfhosen in meiner Heimat oder mit „Autos & Weine“ bei mir um die Ecke bereits wesentlich seltsameres.

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  • Niemand redet über das Wetter

    Ist die Welt und ihr Tun in den letzten Wochen derart indifferent, um einem Artikel über das Wetter zu genügen? Bin ich nach der Produktion meiner musikalischen ErgüsseExterner Link derart leer, dass ich nichts habe, über das zu schreiben mich treibt?

    Ja – angesichts der Jahreszeit der Dunkelheit und Einsamkeit ist es wohl nur das Wetter, über das ich schreiben kann, da ich über die viel zu viele Arbeit nicht schreiben will und so sei es:

    Letztes Jahr um diese Zeit lagen zehn Zentimeter Schnee – ich habe Fotos –, durch die ich täglich barfuß und bergauf zur Arbeit zu gehen gezwungen war. Dieses Jahr konnte ich heute wieder ohne Handschuhe durch die Gegend fahren und die Frauen tragen – Gott sei es gedankt – noch immer Miniröcke. Ich musste den Weihnachtsmarkt in der Heimat aussetzen, weil die Arbeit es befahl, aber ich bin nicht traurig, da es bei diesen Temperaturen an dem fehlt, das die kleine, verstreute, verbliebene Runde ablenkt vom klein und verstreut Sein. Dazu hoffe ich, dass das Wetter es möglich macht, im Rahmen des Fahrplans zu Weihnachten mit der Bahn nach hause zu fahren, anstatt einen Vierteltag im überfüllten Zug zu verbringen, aber…

    Mich nervt aufgrund des Wetters besonders diese Weihnachtsartigkeit, die überall durch Regale voller Colawerbefiguren, durch gegenseitige Beschenkungen auf der Arbeit und durch viel zu viel Konsum vom Schokolade präsent ist, dieses Jahr besonders, weil auf dem Balkon noch die Ringelblumen wachsen und weil ich noch immer T-Shirts waschen muss. Es ist nicht so, dass das noch nie so war – ich erinnere mich an warme, verregnete Kläschens –, aber es ist trotzdem wie so oft nicht das, was ich erwarte.

    Ich will Schnee. Morgen schon, oder im Laufe der Woche. Ich will eine weiße Weihnacht, weil sich das so gehört. Der Winter soll sich nicht nur durch ewige Dunkelheit an Himmel und im Herzen auszeichnen, sondern gefälligst für Sonnenreflektionsmasse am Boden sorgen, für trockene, kalte, verschneite Landschaft, die den Pflanzen Schutz und den Radfahrern einen Grund zum Aufderstraßefahren bietet. Lass‘ es schneien, lass‘ es schneien.

    Jedenfalls bis Anfang Januar. Dann ist es egal, da geht der Scheiß eh von vorne los.

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