Neues vom Schlafbaum
  • Das Ende der Plaste

    Jetzt muss ich mich aber wirklich über Apple und nicht nur über mich selbst ärgern: Der letzte Computer in charmantem weißen Plastik wurde heute aus dem Programm genommenExterner Link. Das macht mich sehr, sehr traurig. Ich weiß zwar, dass man auch mal loslassen können muss, aber von weißem Plastik? Niemals.

    Ok, zugegeben – ich habe mein weißes Macbook letztes Jahr schon verkauft (aber es ist in guten Händen) und meine weißen iPods sind kaputt oder in Dauerverleih, also ist diese Ära bei mir persönlich schon eine Weile beendet, aber ich werde ihr weiter nachtrauern.

    Mein erster Mac damals war der Plastik-Mini, mein erster iMac war aus Plastik, dazu zwei Macbooks. Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen – waren das schöne Zeiten voller, so friedlich und voller Liebe.

    Jetzt sind die Geräte dann halt alle aus Dönerfolie. Ist ja auch angeblich besser für die Umwelt. Muss ich wohl noch eine Weile mein iPhone behalten, das ist wenigstens hinten weiß.

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  • Aus dem Nichts [aktualisiert]

    Vor einer Weile habe ich mit Bedauern festgestellt, dass Geld unruhig wird, wenn es auf einem großen Haufen liegt. Ich habe deshalb vor knapp über einem Monat den Plan gefasst, mir Aktien zu kaufen, obwohl ich davon so viel verstehe wie von Frauen, also viel weniger als von Apple.

    Daher war mein Plan, mir Aktien von Apple zu kaufen. Am Ende des Plans stand, exakt heute Abend die Aktien wieder zu verkaufen (weil ich genau das hier erwartet habeExterner Link). Das geht ja heute alles per Internet und wirkt so ein Bisschen wie ein Managerspiel mit Handeln und Spekulieren, außer dass das Geld hier echt ist. Natürlich nicht echt – all unser Geld gibt es ja garnicht –, aber halt in Vertrauen auf Wertbestand als Gegenleistung für die Arbeit akzeptiert.

    Der Plan war total megasuper, hatte nur den Nachteil, dass ich ihn wie so viele nicht komplett umgesetzt habe, denn ich habe vor einer Woche schon verkauft, weil ich nervös geworden bin und habe daher nur Geld für einen Urlaub „gemacht“ und nicht für zwei, die es bei heutigem Verkauf gewesen wären. Und natürlich habe ich das Geld nicht gemacht, sondern einer Firma geliehen, die damit aus dem Schweiß junger Amerikaner innovative Software und dem Blut junger Chinesen tolle Hardware herstellt und weil die das so fein machen, kriegt man manchmal mehr Geld zurück, als man verliehen hat.

    Das Geld war es aber nicht wert. Mit ein oder zwei Todsünden lebe ich ja ganz prima, aber eine dritte dazu lastet schwer auf dem Gemüt. Während letztens noch Freunde auf der Fusion den Ferienkommunismus genossen, saß ich zuhause und habe Aktienkurse geschaut und anstatt froh zu sein, eine mittlere Summe aus dem Nichts bekommen zu haben, ärgere ich mich, dass es keine noch größere war.

    Manchmal bin ich mehr Mensch, als mir lieb ist.

     

    Ich weiß garnicht, warum ich mich darüber (Aktie schießt erstmals über 400 DollarExterner Link) überhaupt ärgere. Ich muss es ja wohl gewohnt sein, mit wenig zufrieden zu sein, während mir all die, die alles haben sagen, dass das auch nicht glücklich macht und ähnliches Geschwätz.

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  • Neues vom Blumenkasten

    Blumen 3

    Blumen 3

    Es wächst und wuchert auf meinem Balkon und es geht fast allen Bewohnern dort noch prächtig. Wie man sieht wächst mir die erste Sonnenblume mittlerweile über den Kopf (man sähe es, stünde ich dort – ich musste aber fotografieren). Die erste Miniblüte brachte heute ein Rucola vor und ich habe ihn gewähren lassen, auch wenn mir geraten wurde, vorher zu ernten. Derzeit gucke ich lieber Blüten an, als Blätter zu essen. Auch andere bereiten sich langsam auf ihre Hauptaufgabe vor: die ersten Ringelblumen lassen ihren Blütenstengel sehen.

    Ansonsten klären sich mittlerweile einige Missverständnisse auf: Das, was ich zunächst für Mohn gehalten habe, hat sich als Rucola herausgestellt. Das, was ich anschließend für Mohn gehalten habe, ist eindeutig leckere Petersilie

    Bleibt eine Ungewissheit: Das, was ich bis dahin für Petersilie hielt, ist ein dürres Gestrüpp, was ich am ehesten für Dill halten würde, ganz sicher aber kein Mohn. Kann sich die Samenspenderin dazu mal äußern, falls sie mal wieder hier vorbeischaut?

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  • Paradiesisch

    Paradies

    Paradies

    Nie ist Berlin schöner als in der Urlaubszeit: All die glücklichen Familien führen ihren Kindern die Welt vor und ich habe die Stadt für mich allein. Der Arbeitsweg ist entspannt, das Einkaufen geht schnell und überall ist Ruhe.

    Das fühlt sich paradiesisch an, aber eine größere Plakataktion, die in etwa zu Beginn der EHEC-Geschichte, die Medien und Volk offenbar langweilig geworden ist, gestartet wurde, sagt uns Leuten in Berlin derzeit, dass das Paradies ganz woanders ist, nämlich in der Lüneburger Heide, benannt nach dem in der Ferienzeit viel stärker als Berlin bevölkerten Lüneburg, 12 Kilometer entfernt vom EHEC-Sprossenbiohof.

    Nicht weil ich für Plakatwerbung so anfällig bin, sondern dem Ruf einer alten Freundschaft folgend machte ich mich am Wochenende also auf nach Lüneburg. Da ist es wirklich sehr, sehr schön und auch wenn ich letztens erst Dorf hatte, habe ich es genossen. Wetter war gut, alte Freundschaft funktioniert noch und so fühlte es sich für einige Stunden an wie Urlaub. Habe garkeine Lust, meinen richtigen jetzt zu planen – bin noch so dermaßen entspannt.

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