Donnerstag, 6. November 2008 um 02:03 Uhr in Neues.
Mir ist nie wirklich klar geworden, warum man in Berlin zu einem Systemgastronomen gehen sollte, der einem mäßiges Essen sehr teuer verkaufen muss, weil ein Teil der Einnahmen an den Typen in Amerika fließt, der mal die Idee für das System hatte, wenn man neben an zu jemandem gehen kann, der einem mäßiges Essen für billig verkauft, weil Onkel aus der Spät- und Cousin aus der Nachtschicht sicher nicht auf die Idee kommen, einen Betriebsrat zu gründen, damit sie Überstunden bezahlt bekommen, oder kurz gesagt:
warum man Burger kauft, wenn es Döner gibt.
Darum fragte ich mich letztens am Schlesischen beim ersten Blick auf den neuen Subway an der Ecke auch, was den Ladeninhaber geritten hat, da belegte Brötchen verkaufen zu wollen wo es in Sichtweite Pizza fürn Euro und zwei benachbarte, konkurrierende Dönerläden gibt, von einer Asiakettenfiliale und einer Wurstbude, einem Bäcker und verschiedenen Restaurants ganz zu schweigen. Und gerade Subway: Läden, in denen ich noch nie einen Einheimischen gesehen habe, der dort nicht arbeitet.
Richtig, an der Ecke macht man nichts als Saufen und Fressen, aber das ging auch ohne Subways schon mehr als super: Die paar Berliner da essen keine Brötchen und die Touris wollen sicher auch mal was essen, was sie zuhause nicht an jeder Ecke selbst haben.
So wundere ich mich jetzt auch nicht, dass der Laden alle Nase lang demoliert wird. Es gibt in der Gegend eben genug Leute, die auf Amisystemscheiße keine Lust haben. Das weiß man nicht erst seit der Eröffnung des Amerikaners 500 Meter weiter. Man darf die Randale nicht gut finden, aber verstehen kann ich sie.
Nicht verstehen kann ich wie gesagt den Ladeninhaber. Ich kann ihm auch nicht Glück und Durchhaltevermügen wünschen. Es wird schlicht nichts bringen und das musste vorher jedem klar sein.
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