Neues vom Schlafbaum
  • Mehr Arenen

    Jetzt wo nicht nur der tatsächlich erfolgreiche Berliner Eishockeysport einen wohl angemessenen Spielort hat, sondern auch der Berliner Basketball- und Handballsport einen Ort, in den er reinwachsen kann, wenn er jeden Tag gut frühstückt, braucht nur noch der Berliner Fußballsport einen passenden Spielort. Das dachten sich schon die eisernen und lassen ihre FansExterner Link die Tribünen selbst mit Beton ausgießen. Das denkt jetzt auch wieder der DieterExterner Link und einige stimmen ihm zuExterner Link.

    Ich weiß nicht, ob ich da auch zustimmen kann. Ich mag das Olympiastadion. Was ich nicht mag, sind die meisten Zuschauer dort und insbesondere die Spiele. Ich kann mich jährlich darauf verlassen, von Hertha das neue schlechteste Spiel meines Lebens geboten zu bekommen (zuletzt im Februar das 1:0 gegen Bielefeld) und mit diesem Eindruck bin ich nicht allein. Dazu kommt die Verlässlichkeit bezüglich der internationalen Leistungen, was unter anderem dazu führt, dass Hertha diese Woche wenigerExterner Link Zuschauer hatte als WolfsburgExterner Link.

    Eigentlich reicht es also, die Hertha-Fans das Jahnstadion ausbauen zu lassen, als über einen Neubau für 150 Millionen nachzudenken. Ersteres wäre zumindest charmanter als ein Ding wie in München (oder Gladbach oder Wolfsburg…). Aber ich sehe wahrscheinlich nur wieder zu schwarz.

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  • Entschleunigung

    Vorhin bin ich auf der Grunewaldstraße an einem interessanten Verkehrsexperiment vorbeigefahren, (hatte leider keinen Fotoapparat dabei):

    Zwischen den beiden stadtauswärts führenden Spuren stand eine halbvolle 2-Literflasche Coca Cola, die von allen Autos ehrfürchtig in mäßigem Tempo umsteuert wurde. Offensichtlich traute sich kein Autofahrer, das (Ex-)Eigentum eines so mächtigen Weltkonzerns zu beschädigen.

    Das könnte doch ein Modell für die ganze Stadt sein. Statt sperrig aussehenden und bezeichneten Bremsschwellen stellt man solche Flaschen oder wahlweise einen Nike-Turnschuh Größe 54 oder eine volle Juniortüte auf die Straße, und schon sind die Raser zahm. Dazu gibt es noch die Werbeeinnahem für die Stadt, also (mal die Autofahrer beiseite gelassen) eine win-win-Situation.

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  • Tapenwechsel neugeladen

    Als ich heute nach vier Wochen Urlaub/Krankheit zum ersten Mal wieder an einem Rechner mit Windows und einem kleinen nicht-glänzenden 20″ Monitor auf meine Seite geschaut habe, ist mir mit Schrecken aufgefallen, wie langweilig die jetzt aussieht. Jetzt könnte ich allen Leuten raten, sich ein Hochglanzdisplay zu kaufen, aber da gibt es erschreckend viele sinnlose Vorbehalte (in Macforen wird zu oft von „Schminkspiegel“ geschrieben – die Schreiber wünschen sich wohl unbewusst einen zum heimlich Schminken, oder haben mangels Frau noch nie einen gesehen). Also muss ich wohl die Tage nochmal dafür sorgen, dass ein bisschen Pepp in die Tapete kommt.

    Oder auch nicht – bei mir sieht es ja super aus.

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  • Molekülquatsch [aktualisiert]

    Seit vorgestern ist die O2 WorldExterner Link eröffnet und für normale Menschen zugänglich. In Berlin führt ein solch betongewordener Albert-Speer-Traum natürlich zu den üblichen DiskussionenExterner Link. Über die Halle hätte man vielleicht vor zwei oder drei Jahren diskutieren sollen, als das Ding noch in Planung war, aber die Berliner Protestierer sind halt nicht die schnellsten.

    Ich kann wie immer alle Seiten verstehen. Dass für die Halle ein Stück der Eastside-Gallery abgerissen wurde und in Hallennähe zwei gigantische Werbeleuchttafeln stehen ist ein Skandal. Würde die Halle da nicht stehen, stünde da etwas anderes, genauso hässliches, oder es wäre Brache mit cooler Zwischennutzungsclubkultur. Da muss jeder für sich entscheiden, was besser ist.

    Ich fürchte, dass es mich irgendwann in diese Halle führen wird, wenn jemand da auftritt, den ich gerne sehen möchte. Das muss also schon ein ganz außergewöhnliches „Event“ sein, das mich dahin ziehen wird, denn dafür heißt es dann sparen und vorher viel trinken: die aktuellen Tickets kosten alle über 40 Euro (viele sind viel teuer) und das Bier angeblich 3,80 für 0,4 Liter. Auf die Bierpreise freuen sich sicherlich besonders die Eishockey-, Basketball- oder Handballfans.

     

    Aktualisiert am 13.09.08: Ich fürchte, ich kann das Ereignis für mich schon benennen: das Spiel gegen Lemgo wird eines der wenigen sein, bei denen sich angeblich die Halle für die Füchse lohnt. Glaube ich ja nicht, aber ich werde es sehen.

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